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Der indianische Kürbis
Zucchini sind in der Küche konkurrenzlos vielseitig
Noch bis Ende Oktober hat das grüne Allroundwunder aus heimischem Anbau Hochsaison: die Zucchini. Sie schmeckt solo und verträgt sich mit unzähligen Zutaten.
Ob gegrillt, gratiniert, gerollt oder gefüllt - Zucchini sind konkurrenzlos vielseitig. Kaum vorstellbar, dass das beliebte Fruchtgemüse in Deutschland noch Mitte der 70er Jahre nahezu unbekannt war.
Bei den Indianern Mittelamerikas erfuhr der Abkömmling des Sommerkürbis' bereits große Wertschätzung, lange bevor spanische Seefahrer das Gemüse im 15. Jahrhundert über den Atlantik brachten.
Zucchini können bis zu 40 Zentimeter lang werden und ein Gewicht von zwei Kilogramm erreichen. Doch die »kleinen Kürbisse«, deren Name sich vom italienischen Wort »Zucca« für Kürbis ableitet, werden meist schon viel früher mit einem Gewicht von 200 bis 250 Gramm geerntet. Je kleiner sie sind, desto zarter, lautet der Gourmettipp.
Handelsübliche Zucchini sehen wie Gurken aus, ihre Schale ist aber sehr viel empfindlicher. Deshalb beim Einkauf darauf achten, dass die dünne Schale unbeschädigt ist und keine tiefen Rillen oder Risse aufweist. Zucchini sind bei Temperaturen von sieben bis zehn Grad Celsius mehr als eine Woche lang haltbar.
In der Küche sind die dezent nussigen, geschmacklich eher zurückhaltenden Zucchini denkbar unkompliziert. Vor der Zubereitung lediglich waschen, die Blüten- und Stielansätze entfernen und - je nach Rezept - raspeln, in Scheiben oder Stifte teilen. Werden die Zucchini gefüllt, Blüten- und Stielansatz belassen, damit die Füllung in den ausgehöhlten Schiffchen beim Garen genug Halt findet. Bei älteren Früchten schmeckt die Schale bitter, deshalb samt der Kerne im Inneren des Fruchtfleisches entfernen.
Und hier eine Kostprobe des grünen Allrounders. Wie wäre es mit raffiniertem Zucchini-Carpaccio? Einfach eine Zucchini in hauchdünne Scheiben hobeln und attraktiv auf flachen Tellern verteilen. Salzen, mit Pfeffer aus der Mühle würzen und mit Limettensaft und kalt gepresstem Rapsöl beträufeln. Nur noch mit frisch geriebenem Allgäuer Bergkäse und mit ein paar Basilikumblättchen bestreuen - schon kann die leichte Vorspeise aufgetischt werden. Dazu passt knuspriges Baguette.

Artikel vom 14.10.2006