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Auch Luftwaffe
nach Nahost

Deutschland schickt Marine-Schiffe

Paris/Berlin (dpa). Deutschland wird sich nach noch inoffiziellen Informationen auch mit Teilen der Luftwaffe und einem zum Sanitätsschiff umgerüsteten Versorger an der UN-Friedensmission im Nahen Osten beteiligen. Franz Josef Jung: Marine in den Nahen Osten.

Als einigermaßen zuverlässig gilt ferner, dass sich auch die Marine an dem Einsatz beteiligt, wenn das Kabinett und der Bundestag endgültig grünes Licht für das Engagement geben. Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) erklärte, die Marine habe noch Kapazitäten für Auslandseinsätze.
Nach Informationen aus Koalitionskreisen soll der deutsche Personalanteil an der Friedensmission nach jetzigem Stand bei zwischen 1200 und 1500 Soldaten liegen.
An der Luftaufklärung sollen ECR-Tornados beteiligt werden. Diese zweistrahligen Jets haben zwei Mann Besatzung, Ortungs- sowie empfindliche Radarsysteme an Bord. Als Stationierungsort dieser Flugzeuge ist unter anderem Zypern im Gespräch.
Als weitere Komponente könnte einer der so genannten Einsatzgruppenversorger zur Verfügung gestellt werden. Die Marine verfügt mit der »Berlin« und »Frankfurt am Main« über zwei dieser 174 Meter langen Schiffe. Die »Berlin« war nach der Tsunami-Katastrophe vor der indonesischen Küste eingesetzt. 45 Patienten können auf diesem Container-Hospital auf dem Niveau eines deutschen Kreiskrankenhauses medizinisch versorgt werden.
Mit der Überquerung des Flusses Litani sind gestern erstmals seit 38 Jahren wieder libanesische Streitkräfte in den Süden des Landes eingerückt. Über eine Behelfsbrücke fuhren Armeefahrzeuge mit Panzern und gepanzerte Mannschaftswagen Richtung Süden. Gleichzeitig zog sich die israelische Armee aus dem Südlibanon weiter zurück. 15 000 libanesische Soldaten sollen mit UN-Soldaten Hisbollah-Angriffe auf Israel unterbinden. Frankreich hat sich bereit erklärt, das Kommando der UN-Truppe zu übernehmen.

Artikel vom 18.08.2006