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Terrorverdacht in Dortmund erhärtet

Experten: »Explosion hätte Dimension des Londoner U-Bahn-Anschlags erreicht«

Der Dortmunder Bombenkoffer.

München/Dortmund (dpa). Deutsche Ermittler haben nach Informationen der Süddeutschen Zeitung erste Hinweise auf einen Täter, der Ende Juli eine Kofferbombe in einem Regionalzug abgelegt haben soll. Mit dem Sprengstoff sollte nach Auskunft von Sicherheitsexperten mit großer Wahrscheinlichkeit ein Terroranschlag verübt werden, berichtet die Zeitung heute.
Am 31. Juli waren in zwei Regionalzügen Koffer mit Gasflaschen und Zündmechanismus entdeckt worden. Die Ermittlungen zu den Funden von Dortmund und Koblenz hätten ergeben, dass die beiden Sprengsätze zur selben Zeit hätten gezündet werden sollen und auch zündfähig gewesen seien. »Ihre Sprengkraft wäre so groß gewesen, dass eine Explosion die Dimension des U-Bahn-Anschlags von London im Sommer 2005 erreicht hätte«, sagte ein Sicherheitsverantwortlicher. Bei dem Anschlag waren 52 Menschen getötet und 700 verletzt worden.
Auswertungen der Videoaufnahmen an den Bahnsteigen hätten Hinweise auf einen Mann ergeben, der zumindest einen der Koffer abgelegt haben soll. Die Polizei habe den Mann identifiziert, aber bisher keine Erkenntnisse über dessen Hintergrund. Laut Sicherheitskreisen könnte auch ein zweiter Täter an den Vorbereitungen beteiligt gewesen sein.

Artikel vom 18.08.2006