Von Hans Peter Tipp Lemgo (WB). Die Überflieger von 2005 sind wieder in der Normalität gelandet: Die Triathlon-Männer des TV Lemgo gingen auf dem neunten Platz aus ihrer fünften Erstligasaison.
Mit einer Wiederholung ihrer sensationellen vierten Vorjahres-Platzierung hatten sie ohnehin nicht gerechnet, doch Platz sieben oder acht »hatten wir schon erwartet«, sagte Hans-Dieter Neumann, der Mannschaftsverantwortliche. Doch der zwölfte Platz in der Tageswertung beim Ligafinale an der Kieler Förde kostete die Ausdauer-Cracks aus dem Lipperland in der Abschlusstabelle noch zwei Ränge. Auf Platz 7 gestartet, fanden sich die Lipper auf Rang 9 wieder. »Der zweite Anzug, der in München noch gesessen hatte, ist in Kiel eingelaufen«, erklärte Neumann. Damit spielte er auf die Mittelfeld-Platzierungen von Maik Cornes (Platz 38), Hendrik Buhr (40.), Steve Scholtyseck (50.) und Felix Manske (59.) an, die dieses Mal nicht über ihren Schatten sprangen. Und das hatte seinen Grund: Die Nachricht von einem schweren Arbeitsunfall ihres Top-Starters Clemens Coenen, der sich einen Oberschenkelbruch zuzog, schockierte die Lemgoer Aktiven. Davon beeinflusst fanden sie in Kiel nicht zur Normalform. Zudem fehlte mit Maik Twelsiek, der zur gleichen Zeit bei der Mittelstrecken-DM die Silbermedaille gewann, eine weitere wichtige Stammkraft. Dennoch sehen sich die Lipper in der Rückschau in ihrer Vereinsphilosophie bestätigt: »Uns war klar, dass wir uns nach dem Weggang von Michael Raelert in einem Umbruchjahr befinden würden. Dennoch haben wir uns weiter in der Bundesliga etabliert«, sagte Neumann, der erfreut zur Kenntnis genommen hat, dass sich so manch mitleidiger Blick nach dem Aufstieg vor fünf Jahren inzwischen in Respekt umgewandelt hat. Zusammen mit Teammanager Norbert Aulenkamp richtet er jetzt bereits frei nach dem Motto »Nach der Saison ist vor der Saison« den Blick auf die nächste Serie. Schon in Kürze sollen bei einem gemeinsamen Wochenende mit allen Aktiven in St. Andreasberg im Harz die Weichen für die kommende Serie gestellt werden. Neue Gesichter soll es es auch geben, aber - wie es in Lemgo üblich ist -Ê keineswegs um jeden Preis. »Wir werden auch künftig weiterhin in erster Linie auf Teamgeist und mannschaftliche Geschlossenheit setzen«, kündigt Neumann an. Etwas Anderes bleibt den Lippern, deren Abteilung mittlerweile 130 Mitglieder umfasst, bei ihrem kleinen Budget auch gar nicht übrig. Und vielleicht zaubern sie dann ja wieder einen weiteren Rohdiamanten aus dem Hut, einen Athleten wie den erste 19 Jahre alten Australier Ben Yates, der die Zukunft noch vor sich hat. Denn ihren guten Riecher für Triathlon-Talente haben die Lemgoer schon oft genug bewiesen.
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