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Aller Heim-Anfang ist für Arminia schwer

Das erste Heimspiel nur selten ein Festspiel: Zuletzt gab es vor vier Jahren einen Sieg

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Die Anspannung ist groß, das Lampenfieber noch viel mehr: Beim ersten Auftritt vor dem heimischen Publikum ergeht es Fußballprofis nicht anders als Schauspielern vor einer Premiere.

Doch damit haben sich die Ostwestfalen zuletzt sehr schwer getan. In den vergangenen zehn Jahren gab es - unabhängig, ob in erster oder zweiter Liga - beim ersten Saison-Auftritt in Bielefeld gerade einmal drei Siege. Sieben Mal hingegen reichte es nicht zur Dreier-Feier, und die froh gestimmten Zuschauer gingen ohne Jubelgesänge wieder nach Hause.
Seit vier Jahren warten die Ostwestfalen nunmehr auf einen Auftaktsieg ihrer Arminia. Vor einem Jahr entführte der HSV mit 2:0 die Punkte aus Bielefeld. 2004 fielen gegen Borussia Mönchengladbach keine Tore, und selbst im bislang letzten Zweitligajahr (2003) gab es gegen Rot-Weiß Oberhausen (1:3) ein böses Erwachen. Davor allerdings putzten der DSC im ersten Heimspiel der Saison 02/03 Bremen mit 3:0. Weit reichende Folgen hatten zulletzt aber weder Siege noch Niederlagen: Dem Sieg gegen Bremen folgte später der Abstieg, und nach den drei verpatzten Start wurde dennoch stets das Saisonziel erreicht.
Obwohl der erste Heim-Eindruck anscheinend flüchtig ist, soll er 2006 umso nachhaltiger ausfallen. Trainer Thomas von Heesen: »Wir wollen gleich richtig loslegen und die Zuschauer auf unsere Seite bringen.« Deshalb will er seinen Aktiven bei allem Respekt vor den »individuell gut besetzten Stuttgartern« (von Heesen) eine aktive Herangehensweise nahelegen.
Ob es personelle Veränderungen geben werde, ließ er gestern noch offen: »Ich neige normalerweise dazu, eine Mannschaft einspielen zu lassen«, sagte von Heesen. Aber auch von dieser Regel seien Ausnahmen möglich. So könne er sich Christian Eigler und Aziz Ahanfouf durchaus Seite an Seite in der Offensive vorstellen. Vorerst dürfte aber an Artur Wichniarek kaum ein Weg vorbei führen.
Neben der Leistung vom Samstag spricht auch die Statistik für den Polen: Denn neben den inzwischen abgewanderten Bastian Reinhardt und Massimilian Porcello war er als dritte Bielefelder Torschütze vor vier Jahren aktiv am 3:0-Heimauftaktsieg gegen Werder Bremen beteiligt. Vielleicht verleiht ihm dieses Mal die Erinnerung daran ja Flügel.

Artikel vom 17.08.2006