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Die Nacht der Antworten
im GERRY WEBER STADION

Axel Schulz (37) ist bereit: »Ich will wissen, wo ich stehe«

Halle (WB). »Ich will wissen, wo ich stehe. Es geht um einen Neuanfang oder das endgültige Ende.« Am 25. November wird diese Frage im GERRY WEBER STADION in Halle geklärt. Dann kehrt Axel Schulz, Profi-Boxer im Schwergewicht, sieben Jahre nach Ende seiner Boxkarriere in den Ring zurück. Das Motto: »Die Nacht der Antworten«.

Der heute 37-jährige Axel Schulz beendete im September 1999 seine Boxkarriere. Als Profiboxer im Schwergewicht holte er sich 25 Siege, darunter waren drei Welt- und Europameisterschaftskämpfe.
Unvergessen und tragisch zu gleich war sein Kampf gegen den Schwergewichtsweltmeister George Foreman. In einem spannenden Fight kann sich der US-Amerikaner gegen den »weißen Nobody« zwar mit Hilfe der Ringrichter nach Punkten durchmogeln, doch der »tasmanische Teufel« ist der moralische Sieger. Zu jener Zeit notiert ihn die IBF-Rangliste auf Platz zwei und seine damals gewonnene Popularität hält bis heute an.
Genugtuung widerfährt Schulz Jahre später, als ihm von einer Sportjury bescheinigt wird, dass er den WM-Kampf seinerzeit zu Unrecht nach Punkten verloren habe.
Nach seinem Rücktritt aus dem Boxgeschäft ist er im Gedächtnis seines Publikums nicht nur als ein großartiger Boxer geblieben, sondern auch als Sympathieträger und als derjenige, der dem Boxsport durch seine Ausstrahlung zu neuem Ruhm mit verholfen hat. So war es für ihn kein Problem, auch außerhalb des Seilvierecks beruflich Tritt zu fassen.
Schulz war fortan als Schauspieler und Entertainer tätig. So wirkte er beispielsweise in Filmen wie »Ein starkes Team«, »Tatort«, »Küstenwache«, »Klinikum Berlin Mitte« oder »Motorrad-Cops« mit. Aber auch in Kinofilmen wie dem Kinderfilm »Mozart« oder »Auf Herz und Nieren« war der ehemalige Boxer zu sehen. Er arbeitet als Kommentator in Boxsportsendungen und im Jahr 2000 wurde sein Kochbuch »Axel Schulz - Kochen mit Biss« herausgegeben.
Eigentlich lebt der deutsche Schwergewichtsboxer in Frankfurt/Oder. Doch derzeit schwitzt Schulz im amerikanischen Cape Coral (Florida) und bereitet sich auf sein Comeback vor. Das steigt nämlich am 25. November 2006 und der Brandenburger kehrt im Haller GERRY WEBER STADION in den Ring zurück. Gegen wen er auch immer antreten wird, dieses spektakuläre Duell wird auf jeden Fall von RTL live (Beginn Hauptkampf: 22.30 Uhr) übertragen.
In Florida bereitet ihn nun Trainer Richard Conti auf sein Comeback vor und er will es sich selbst noch einmal beweisen, dass er immer noch zu den ersten 100 der Weltrangliste gehört. »Er glaubt an mich und will aus mir keinen anderen Boxer machen, nur Feinheiten verändern«, beurteilt Schulz die Zusammenarbeit mit Conti, der selbst als Leichtgewichtler im Geviert gestanden hat. Zudem trainierte er früher unter anderem die Schwergewichtsweltmeister Tony Tucker und Tim Witherspoon.
Auf seinem Weg zum erwünschten Sieg hat sich Schulz Bundestrainer Jürgen Klinsmann zum Vorbild genommen. »Wie der sein Konzept durchzog, war unglaublich.«
Zu einer Stippvisite aus den Staaten war jüngst Schulz-Manager Wolfram Köhler nach Halle gekommen. »Wir sind hier bestens aufgehoben«, sagte er, und die Bekanntschaft zu Ralf und Udo Weber war für Axel ein Argument mehr hier anzutreten: »Dass man im GERRY WEBER STADION Boxkämpfe optimal präsentieren kann, haben die Webers schon 1994 vor mehr als 14 000 Zuschauern bewiesen, als Maske hier seinen IBF-Weltmeisterschaftskampf gewann.«
Da passt es Ralf Weber (42), Prokurist der Gerry Weber Management & Event OHG, sehr gut ins Veranstaltungskonzept, ein solches weltweit beachtetes Event auszurichten: »Auf Grund der baulichen Maßnahmen sind wir bestens gerüstet, diesen Kampf bei uns stattfinden zu lassen. Es ist natürlich großartig, dass wir mit Axel Schulz den Boxer präsentieren dürfen, der zweifelsohne tief in den Herzen der deutschen Fans steckt. Alleine schon seine Comeback-Gedanken haben mich fasziniert. Ich bin daher überzeugt, dass wir an diesem 25. November einen Boxabend erleben werden, der auf einer Stufe mit dem Foreman-Fight stehen wird.«

Artikel vom 18.08.2006