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Angst ums ungeborene Baby

Japanische Prinzessin Kiko vorsichtshalber in der Klinik

Tokio (dpa). Japan bangt um die Gesundheit von Prinzessin Kiko und ihres ungeborenen Babys. Wegen Komplikationen während der Schwangerschaft hat sich Kiko in eine Klinik in Tokio begeben.
Gemeinsam mit ihrem Mann, Prinz Akishino, fuhr Prinzessin Kiko in die Klinik.

Auch in der 34. Schwangerschaftswoche sei der Gesundheitszustand der 39-jährigen weiterhin stabil, teilte der Hof zwar gestern beruhigend mit. Dennoch haben die Ärzte aufgrund der letzten Untersuchungen Vorbereitungen für einen Kaiserschnitt und Bluttransfusionen getroffen.
Die Mediziner hatten der Mitteilung zufolge bei Prinzessin Kiko eine Plazenta previa festgestellt. Dabei nistet sich die Plazenta (Mutterkuchen) tiefer als normal im Uterus ein und kann den Muttermund verschließen. In diesem Fall besteht die Gefahr schwerer Blutungen.
Japan fiebert der Geburt von Kikos drittem Kind mit Spannung entgegen, die für den 6. September erwartet wird. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Geschlecht des Babys: Ein Junge würde die Nachfolgesorgen des Kaiserhofs beenden. Er wäre die Nummer drei in der Thronfolge hinter seinem Vater Prinz Akishino. Erster Anwärter auf den Thron ist Prinz Naruhito.
Seit 40 Jahren wurde in der kaiserlichen Familie kein Junge mehr geboren. Auch Prinz Naruhito hat mit seiner Frau Masako »nur« Töchterchen Aiko.
Nach den geltenden Gesetzen haben nur männliche Mitglieder der Herrscherfamilie Anspruch auf den Thron. Die japanische Regierung hatte wegen des fehlenden männlichen Nachwuchses allerdings bereits erste Schritte für eine Änderung des Gesetzes aus dem Jahr 1947 unternommen. Die Pläne wurden vorerst gestoppt, als im Februar Kikos Schwangerschaft bekannt wurde.
Vor ihrem Krankenhausaufenthalt traf sich Prinzessin Kiko mit ihrer 14 Jahre alten Tochter Mako, die von einem zweiwöchigen Aufenthalt in Österreich zurückgekehrt war.

Artikel vom 17.08.2006