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Marktkauf streicht 1000 Jobs

Schmerzhafte Schnitte


Eigentlich ist alles ganz logisch, auch wenn es von der Edeka vorher so nicht gesagt worden ist: Wenn zwei die gleiche Arbeit machen, ist einer zuviel. Dass die Hamburger allerdings so schnell mit dem Abbau von so vielen Stellen in der Bielefelder Marktkaufzentrale beginnen, könnte mit Problemen der Konzernmutter in anderen Geschäftsbereichen zu tun haben. Nach dem Kraftakt Spar braucht Deutschlands größter Lebensmittel-Einzelhandelskonzern offenbar dringend Liquidität.
Innerhalb der AVA waren Verluste der Bau- und Gartenmärkte noch mit Gewinnen aus anderen Geschäften auszugleichen. Edeka sieht allein die roten Zahlen eines Bereichs, der innerhalb des Konzerns nun eine Randstellung einnimmt. Also nichts wie weg? Wer in einer Branche, die unter Überkapazitäten leidet, unter Zeitdruck verhandelt, muss entweder beim Kaufpreis oder bei den Übernahme-Bedingungen für die Mitarbeiter Zugeständnisse machen.
Wie sehr Edeka unter Druck steht, kann man daraus ersehen, dass sich die Hamburger auch von Gewinn bringenden Töchtern wie Marktkauf Rus und Krane Optik trennen wollen.
Am meisten schmerzt jetzt der Verlust von 1000 Jobs. Aus regionaler Sicht ist zu bedauern, dass Bielefeld eine Konzernzentrale verliert. Der Kunde kauft weiter in »meinem Marktkauf« ein. Die wirtschaftlich Interessierten aber sehen schon lange hinter dem Grüngelb von Marktkauf die blaugelbe Edeka dominieren. Bernhard Hertlein

Artikel vom 17.08.2006