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»Es geht um Existenzrecht Israels«

Solidarität der Bielefelder - Freunde hoffen auf Stabilität


Bielefeld (sas). »Goliath« Israel gegen »David« Libanon - der Eindruck werde zuweilen erweckt, entspreche aber längst nicht der Realität, betonen die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) in Bielefeld. In einer Erklärung formulieren sie ihre Erleichterung über die Waffenruhe und die Hoffnung auf dauerhafte Stabilität im Nahen Osten. Zugleich aber wollen sie zurechtzurücken, wer Verursacher des Krieges sei.
Fest stehe, so Dr. Klaus Kreppel, (DIG), dass die terroristische Hisbollah, hinter der Syrien und der Iran stehen, Israel angegriffen habe und sich hinter Zivilisten verschanze. »Wenn in der Öffentlichkeit immer über Verhältnismäßigkeit geredet wird, sollte man auch darüber reden - oder über die eine Million Israelis auf der Flucht.«
Dem Krieg wolle niemand das Wort reden, betont auch Manfred Sewekow, GCJZ. »Aber Israel muss sich wehren. Und es geht um das Existenzrecht Israels da, wo Israel heute ist - als Staat.« Ein Kernproblem sei, so Prof. Dr. Helmut Skowronek, DIG, dass der Libanon das Gewaltmonopol im Süden des Landes von der Hisbollah wieder erlangen müsse.
Sowohl die Mitglieder der DIG als auch der GCJZ stehen zu ihrer Sympathie für Israel; viele von ihnen haben Freunde, Bekannte oder Verwandte in dem Land, vor allem in Bielefelds Partnerstadt Nahariya, die heftig beschossen wurde. »Daumen drücken«, erzählt Günther Tiemann, DIG, haben sich seine Freunde gewünscht. Sie sind glücklich, dass mit der Waffenruhe auch wieder viele Menschen nach Nahariya zurückgekehrt sind. In der Stadt, die wie ausgestorben war, gibt es sogar wieder Verkehrsstaus. »Erstmals Anlass zur Freude.«
Aus Sicht beider Gesellschaften ist es nötig, die Aufrüstung der Hisbollah sofort und endgültig zu stoppen, eine UNO-Truppe mit »robustem Mandat« zu installieren und die UN-Resolutionen zum Libanon umzusetzen. Mitgefühl habe man für die Kriegsopfer beider Seiten: »Sie sind letztlich alle Opfer der Hisbollah«.

Artikel vom 17.08.2006