16.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kurzschluss im Akku

Dell ruft weltweit 4,1 Millionen Laptops zurück


San Francisco (Reuters). Dell ruft Millionen seiner Laptop-Akkus zurück, weil sie im Extremfall in Flammen aufgehen können. Schuld seien 4,1 Millionen Batterien der Marke Dell, die von Sony hergestellt wurden, erklärte der Konzern. Der Rückruf ist die größte derartige Aktion in der 22-jährigen Firmengeschichte des weltgrößten Computerherstellers.
Der Fabrikationsfehler der Lithium-Ionen-Batterien kann einen Kurzschluss auslösen. Dell will auch deutsche Kunden direkt ansprechen. Die Batterien kamen ebenso bei Apple und anderen Herstellern zum Einsatz. Der Produzent von Mac-Computern kündigte eine Untersuchung an.
Bislang sind nach Dell-Angaben durch die Batterien keine Menschen verletzt worden. Bei sechs Zwischenfällen seien jedoch etwa Möbel beschädigt worden. Eine von dem Rückruf betroffene Batterie war nach Dell-Angaben auch in dem Laptop, der jüngst im japanischen Osaka in Flammen aufging. Fotografien des Vorfalls kursierten daraufhin im Internet.
Der Rückruf kommt für Dell zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Nach Beschwerden über seinen Kundendienst will Dell derzeit mit einer Werbekampagne sein Image aufpolieren. Hierzu investiert der Konzern 100 Millionen Dollar und stellt 2000 neue Mitarbeiter ein. Erst Ende Juli hatte Dell zudem seine Geschäftserwartungen wegen des harten Preiskampfes überraschend zurückgeschraubt.
Betroffen ist fast jeder fünfte Dell-Laptop der Modelle Latitude, Inspiron und Precision, der zwischen April 2004 und Juli 2005 verkauft wurde. Von den 4,1 Millionen Batterien befinden sich nach Dell-Angaben 2,7 Millionen in den USA. Es sei nicht klar, wie viele deutsche Kunden betroffen sind.

Artikel vom 16.08.2006