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Ärztestreik beendet

Die Patienten atmen auf


Nicht nur Klinik-Ärzte und kommunale Arbeitgeber konnten gestern aufamten - es sind vor allem die Patienten, die nach einem fast achtwöchigen Streik nun erwartungsfroh wieder einer geregelten Gesundung entgegenblicken. Jeder Streiktag kostete Geld und trieb Kliniken weiter Richtung Ruin.
Ob die Kliniken selbst in Zukunft finanziell gesund bleiben, steht auf einem ganz anderen Blatt. Sie können die Mehrbelastung der vereinbarten Gehaltserhöhung nicht refinanzieren. Die Krankenkassen können nicht zahlen. Also bleiben nur Steuererhöhungen oder Abstriche in der medizinischen Versorgung. Hinzu kommt, dass die Ärzte an den freigemeinnützigen Häusern - in NRW sind dies zwei Drittel der 453 Kliniken -Êden gestrigen Abschluss übernehmen wollen.
Bereits im vergangenen Jahr haben fast 90 Prozent der Kliniken in NRW rote Zahlen geschrieben. Dies ergab eine Blitzumfrage bei 312 Häusern. Zudem verzichten bereits in 23 Prozent der Kliniken die Beschäftigten auf das Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Andererseits hat der Arbeitskampf gezeigt, dass sich Ärzte zu wehren wissen. Dies sollte gerade die Politik im Hinblick auf die Haus- und Fachärzte erkennen. Ernst-Wilhelm Pape

Artikel vom 18.08.2006