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Diese Chance kommt nicht wieder


Zu dem Artikel »Kein Geld aus der Stadtkasse für Sennesee« vom 14. August schreibt ein Leser:
Man stelle sich vor, es gäbe in Bielefeld keinen Obersee - was würde der Bevölkerung fehlen!
Man stelle sich vor, es wäre kein Geld mehr da, um den Obersee weiter zu unterhalten, der See müsste »trocken gelegt werden« - was für einen Aufschrei würde durch die Bevölkerung gehen!
Am Obersee kann man sich an der Natur freuen, man hat einen wunderschönen Wanderweg mit einer herrlichen Aussicht. Für die Älteren mag dies genügen.
Aber die Jungen wünschen mehr. Sie möchten Wasser nicht nur von außen sehen, sie möchten sich im Wasser, sich auf dem Wasser tummeln. Sie möchten schwimmen (geradeaus, ohne an einen Beckenrand zu stoßen). Sie möchten paddeln, rudern. Sie möchten vielleicht sogar Wasserski laufen. Sie möchten segeln und surfen. Das alles wäre aber nur auf dem Sennesee möglich.
Doch wenn es nach dem Oberbürgermeister geht, soll man den Sennesee beerdigen, bevor er geboren ist.
Dabei braucht die Bielefelder Bevölkerung den See. Er leistet einen nicht zu unterschätzenden Beitrag, damit sich junge Menschen in der Stadt wohlfühlen können, damit sie bleiben, damit sie die Stadt mit Leben füllen - und damit sie sich um die älteren Menschen kümmern.
Mein Appell an den Oberbürgermeister: Ändern Sie Ihre Meinung! Setzen Sie alle Kraft ein, dass Bielefeld diesen See bekommt! Wie er finanziert werden kann, weiß ich zwar auch nicht.
Aber das Argument des OB, dass die Bevölkerung in Hamm das dortige Seeprojekt abgelehnt hat, zieht nicht.
Wie wäre die Abstimmung dort wohl ausgegangen, wenn die Jugend hätte mitabstimmen dürfen? Wie wäre die Abstimmung ausgegangen, wenn auch dort eine Autobahn gebaut würde und der See wegen der Abgrabungen statt über 50 Millionen Euro nur einen Bruchteil, 11 bis 15 Millionen Euro gekostet hätte?
Hamm hatte diese Chance nicht, aber Bielefeld hat sie. Sie wird nicht wiederkommen.
HARTMUT PIATER
Bielefeld

Artikel vom 17.08.2006