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Die Burg mit Leben füllen

TuS 97 veranstaltet »Wochenende des Anbaus« - Sonntag Cup der Meister

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Jetzt hat auch der Bielefelder Norden seine eigene Burg. So bezeichnet Dr. Ulf-Peter Schroeder den neuen Anbau, den sein TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck mit einem großen finanziellen Kraftakt neu geschaffen hat: Ein 90-Quadratmeter-Versammlungsraum mit Gastronomie und ein Kraftraum sind mit der Realschulhalle Jöllenbeck verbunden.

Die deutliche Verbesserung der Infrastruktur hatte ihren Preis. Um das Projekt abzufedern, hat der Vorstand sämtliche Mitglieder zum »Wochenende für den Anbau« aufgerufen. Am kommenden Samstag und Sonntag wird rund um die Halle gefeiert. »Wir wollen unsere Burg mit Leben füllen«.
Sportlicher Höhepunkt der zwei tollen Jürmker Tage ist der »Cup der Meister« am Sonntag ab 14 Uhr mit drei »richtigen« Meistern und einem »Ersatz«. Weil Regionalligist TuSEM Essen wegen einer anderen Verpflichtung an dem Tag in Holland absagen musste und die ursprünglich als Vertreter auserkorene SG Wallau-Massenheim am letzten Spieltag noch abgefangen und mithin bloß »Vize« wurde, bereichert der TuS Spenge das illustre Feld.
Um 14.30 Uhr eröffnen der benachbarte Zweitligist und der TuS 97 das Turnier, ehe um 15.30 Uhr Erstliga-Rückkehrer Etr. Hildesheim (mit Ex-TuS 97-Kreisläufer Pierre Limberg) und der Regionalliga-Neuling LIT Handball Nordhemmern die Klingen kreuzen. Um 16.30 Uhr treffen die Verlierer, eine Stunde später die Sieger aufeinander.
»Wir wollen Neugier wecken. Dieser Cup ist ein Gradmesser für uns, wo wir stehen«, meint Schroeder. »Unser Ziel ist schließlich die Oberliga-Spitzengruppe«. Mittelfristig sei die Rückkehr in die Regionalliga ohnehin das Ziel.
Spielerberater Karl-Heinz Tiemeyer preist die Niedersachsen als »interessante Größe« an. »Mit Sven-Sören Christophersen und Sven Lakenmacher stehen in der Region bekannte Spieler im Team. Hildesheim weist mehr als 600 Länderspieleinsätze auf. Und auch der Coach ist eine Koryphäe, der Ex-Olympiasieger Valeri Gopin«. Mit Platz drei beim Merkur-Cup - 27:21 gegen HSV Düsseldorf - deutete Hildesheim sein Potenzial an.
»Wir wollen in der handballlosen Zeit mit diesem hochklassigen Turnier einen attraktiven Punkt setzen«, wirbt Schroeder um einen Besuch der Jöllenbecker Realschulhalle. Ein Ticket kostet 5 Euro (ermäßigt 3 Euro).
Der Samstag beginnt mit einem Sponsorenlauf. Zwischen 14 Uhr und 18.30 Uhr soll jede Runde, die von den Minis (200 m) bis zu den Herren (500 m) absolviert wird, möglichst mit einem Mindestbetrag von 50 Cent entlohnt werden. Je mehr Runden, umso mehr »Schotter« für die »Burg«. Daneben sorgen ein Street-Soccer- und Basketballturnier für Kurzweil. Schroeder: »Diese Veranstaltung ist geradezu ein Muss für jedes Mitglied«.
Beim neuen Partner Herforder Pils werden derlei Aktivitäten positiv zur Kenntnis genommen. »Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck ist auf dem richtigen Weg. Wir sind froh, wieder mit diesem Verein zusammenarbeiten zu dürfen«, sagt Verkaufsleiter Lutz Hageböck. Dr. Ulf-Peter Schroeder nutzte die Pressekonferenz in den Räumen der Herforder Brauerei, um seinen Klub ins rechte Licht zu rücken. »Wir sind im Bielefelder Sport die Top 2 hinter dem DSC Arminia«. Die neuen Räumlichkeiten sollen helfen, diesen Status zu zementieren. Durch flexiblere Zeitmodelle soll sich die Trainingssituation der 34 Trainingsgruppen entspannen. »Der Kraftraum mit seinen Geräten bietet nicht nur eine bessere Prävention vor Verletzungen, sondern ist auch eine Möglichkeit, unter physiotherapeutischer Anleitung rekonvaleszente Sportler in Sichtweite ihrer Mannschaften aufzubauen«, erklärt Schroeder.
Die neu entstandene Begegnungsstätte im Herzen Jöllenbecks helfe, die Jugendarbeit zu intensivieren, und werte die Realschulhalle als Veranstaltungsort auf. »Unser Wir-Gefühl wird auf diese Weise noch mehr gestärkt«, freut sich TuS 97-Marketingmann Wilhelm Boekstiegel.
Ein besonderes Lob handelte sich der TuS 97 noch von Karl-Heinz Tiemeyer ein, der den Hallenanbau als »logische Konsequenz« und »Wegweiser für die Zukunft« würdigt. »Der TuS 97 ist ein Klub, der kontinuierlich wächst. Das Haus wird hier von unten aufgebaut und nicht, wie bei vielen anderen, von oben. Wenn der TuS 97 weiter alles richtig macht, wird die Oberliga nur eine Zwischenstation sein«.

Artikel vom 16.08.2006