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Jugendliche sind Morgenmuffel


Leipzig (WB/kol). Wenn der 14-jährige Sohn oder die 18-jährige Tochter morgens nur mühsam aus den Federn kommen, dann liegt das nicht unbedingt an endlosen Fernseh- oder Computernächten, sondern an den Hormonen. Von der Pubertät an bis etwa zum 30. Lebensjahr zählen die meisten Menschen zu den Morgenmuffeln, hat der Forscher Chistoph Randler vom Institut für Biologie I der Universität Leipzig herausgefunden. Jüngere Kinder und Menschen jenseits des 30. Lebensjahres sind hingegen zumeist Frühaufsteher. »Es hat also auch biologische, und hier vorrangig hormonelle Ursachen, dass Jugendliche früh schwerer in Gang kommen als der Rest der Familie«, sagt der Forscher.
Bei einer Studie mit 200 Studenten hat Randler zudem bestätigt gefunden, dass Frühaufsteher deutlich bessere Zeugnisnoten erzielen als gleichaltrige Schlafmützen. Die Abiturnoten unterschieden sich im Schnitt um eine halbe Note. »Das heißt allerdings keinesfalls, dass Frühaufsteher intelligenter sind, systematischer oder disziplinierter gelernt haben«, schlussfolgert der Biologe. »Es heißt nur, dass diese jungen Leute das Glück hatten, in jenen Stunden das Tages herausgefordert zu werden, in denen sie munter waren.« Die Mehrzahl der Schüler und Studenten sei in den Morgenstunden »einfach noch nicht wach.«

Artikel vom 16.08.2006