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Rollsplitt macht
Radeln unmöglich

Lebensgefahr nach Straßenreparatur


Von Michael Diekmann
und Hans-Werner Büscher (Foto)
Bielefeld (WB). »Rollsplitt ist für Radfahrer lebensgefährlich«, sagen Verkehrsexperten. Um so erschreckender ist für viele morgendliche Zweiradpendler in Richtung City der Zustand der Eckendorfer Straße zwischen Hallenstraße und Pottenau: Auf Geh- und Radweg liegt der feine Splitt dicht wie eine Einsaat. Der für Radfahrer einzige sichere Fahrstreifen auf einer der gefährlichsten Straßenverbindungen ist damit unbrauchbar, Radler werden auf die Fahrbahn der Autos gezwungen.
Weil die Fahrbahndecke erste kleine Risse aufwies und dort eindringendes Wasser im Winter Frostaufbrüche hätte erwarten lassen, habe man eine so genannte Oberflächensanierung vorgenommen, teilt Bernd Duncke vom städtischen Umweltbetrieb mit. Zu diesem Zweck wurde auf den zwei Fahrspuren Richtung Innenstadt Bitumen aufgesprüht, das mittels Splittsteinen gebunden wird. Um alles Bitumen zu binden, wirft man 25 Prozent mehr Splitt aus als erforderlich. Bernd Duncke: »Das fährt sich dann ab und muss am Ende entfernt werden.«
Allerdings: Während die Autofahrbahnen bereits vom Splitt freigefahren sind, liegen Rad- und Gehweg auf ganzer Länge bis zur Pottenau voll mit den gerade einem Zentimeter kleinen, messerscharfen Steinen. Bereits wenige Meter auf einer solchen Fahrbahn, bestätigen Radmechaniker wie Uwe Baum oder Werner Hollmann, bedeuten mindestens zwei platte Reifen. Ebenso unbrauchbar ist der Gehweg für die Fußgänger. Auf Rollsplitt besteht extreme Rutschgefahr.
Gekehrt wird allerdings erst am Schluss. Der tägliche Einsatz einer Kehrmaschine des nicht einmal 1000 Meter entfernten Stadtreinigungsbetriebes ist indes nicht möglich, nicht einmal zur Verkehrssicherheit. Duncke: »Diese Kehrmaschinen fahren auf festgelegten Routen, sind nicht frei einsetzbar.«

Artikel vom 16.08.2006