17.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Menschen in
unserer Stadt
Ralf Krohn
Fachausbilder Katastrophenschutz

»Einsätze, bei denen überhaupt nichts passiert, sind immer noch die schönsten«, sagt Ralf Krohn. »Unseren Jungs wird dabei zwar manchmal ganz schön langweilig, aber das ist weniger schlimm, als wenn Leute zu Schaden kämen.« Der 64-Jährige Pensionär aus Bielefeld-Quelle, von Hause aus Radio- und Fernsehtechniker sowie Elektro-Installateur-Meister, verbringt seit 46 Jahren einen Großteil seiner Freizeit in Diensten der Johanniter Unfallhilfe.
Das ehrenamtliche Engagement des früheren Pfadfinders begann 1958 mit einem Erste-Hilfe-Kursus, später wurde er Sanitätshelfer, hochdekorierter Zug- und Bereitschaftsführer sowie Feldkoch. Krohn hat viele schwierige Notsituationen »an der Front« miterlebt, etwa das jüngste Elbe-Hochwasser, fährt aber heute nur noch in Ausnahmefällen mit raus. Das machen inzwischen die jüngeren Johanniter, denen er seine jahrelange Erfahrung regelmäßig als Fachausbilder Katastrophenschutz weiter gibt.
Jeden Montag von 19.30 bis 22.30 Uhr ist Dienstabend der Johanniter in der Wache 32 am Fichtenweg. Dann berichten die Fachausbilder von ihrer Arbeit und den aktuellsten Entwicklungen. Bei Ralf Krohn sind das zum Beispiel die Themen »Betreuung und Verpflegung unverletzter Unfallbeteiligter«, »Hygiene, Versicherung und Haftung am Unfallort« sowie »Geschichte der Johanniter«.
Mit zunehmendem Lebensalter hat er seine Tätigkeiten bei den Unfallhelfern zwar reduziert, aber noch immer verbringt er geschätzte 30 Prozent seiner Freizeit zu ihren Gunsten. Dazu gehört auch dreimal pro Woche ein dreistündiger Fahrdienst beim Tiefkühl-Menüservice des Unternehmens.
Damit seine Frau Petra, gelernte Pharmazie-Ingenieurin in der Busch-Apotheke Russheide, bei Laune bleibt, wird in der übrigen Zeit möglichst viel gewandert - etwa einen Kilometer pro geleisteter Johanniter-Stunde. Auf diese Weise kamen die Krohns schon zu ausgedehnten Wanderungen im Wiener Wald, in Friesland, Dänemark, Luxemburg, oder in der Tschechoslowakei. Seit Jahren in Planung ist außerdem eine dreiwöchige Wohnmobiltour mit Wandereinlagen durch Norwegen und Schweden. Markus Poch

Artikel vom 17.08.2006