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2000 Vogelarten
drohen auszusterben

Zahl der Weißstörche geht deutlich nach oben


Hamburg (dpa). Es gibt wieder mehr Weißstörche: Mit 230 000 Brutpaaren weltweit ist ein Plus von 37 Prozent in den vergangenen zehn Jahren zu verzeichnen, wie der Naturschutzbund (NABU) gestern in Hamburg berichtete. Das storchenreichste Land ist demnach Polen mit 52 500 Brutpaaren. Es folgen Spanien mit etwa 33 200 und die Ukraine mit 30 000 Brutpaaren. In Deutschland habe sich der Bestand bei knapp 4100 Paaren stabilisiert. Einen Rückgang in Europa ist nur in Dänemark festzustellen. Dort halbierte sich der Bestand auf nur noch drei Paare.
Einen besonders starken Zuwachs um fast 90 Prozent seit der vorangegangenen Zählung 1994/1995 registrierten die Storchenschützer in der so genannten Westpopulation, die über Spanien nach Westafrika ins Winterquartier zieht. Gründe hierfür seien günstige Nahrungsressourcen auf Reisfeldern und Mülldeponien und gute Überwinterungsbedingungen.
Vogelkundler warnen dagegen vor einem dramatischen Artensterben in der Vogelwelt. Anlässlich des 24. Internationalen Ornithologenkongresses (IOC) sagten Experten, 2000 der weltweit 10 000 Vogelarten seien in ihrem Bestand gefährdet. »Wir beobachten eine dramatische Geschwindigkeit in der Aussterberate«, fügte IOC-Generalsekretär Franz Bairlein hinzu.
Im Jahr 2005 sind den Experten zufolge 175 Vogelarten neu zu den gefährdeten Arten dazu gezählt worden. »Das ist die höchste Zahl, die je genannt worden ist«, sagte der frühere IOC-Präsident Peter Berthold.
Nicht nur seltene Arten seien aber bedroht, sondern auch Vögel, die noch vergleichsweise häufig anzutreffen seien. In Deutschland beispielsweise habe sich in den vergangenen 50 Jahren die Zahl der Stare um 75 und die Zahl der Feldlerchen um 50 Prozent reduziert.

Artikel vom 15.08.2006