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Mit der »Poseidon« zum Erfolg

Grundschule an der Stapenhorststraße stellt erfolgreiche Seifenkiste aus


Bielefeld (awi). Ein Fahrer alleine kann kein Rennen gewinnen. Was wie eine Binsenweisheit klingt, haben die Kinder der Grundschule an der Stapenhorststraße in einem spannenden Projekt verinnerlicht. Wochenlang bastelten und schraubten sie gemeinsam an ihrer Seifenkiste »Poseidon«, mit der sie dann beim großen Bielefelder Seifenkistenrennen im Johannistal im Juni den zweiten Platz erreichten. Mit einer Feierstunde und der Eröffnung einer Fotodokumentation zu ihrem Projekt erinnerte die Grundschule gestern an ihren großen Tag.
Vater Peter Schwinn hatte die Idee zu dem Projekt. »Ich erfuhr von dem Seifenkistenrennen und dachte, dafür könne man Schulkinder vielleicht gewinnen«, erinnert sich der Softwareentwickler und passionierte Hobbybastler. Er überzeugte die Schulleitung, gewann Sponsoren und machte sich zusammen mit zehn begeisterten Kindern im schuleigenen Werkraum an die Umsetzung.
Nach den Vorgaben des deutschen Seifenkistenverbandes nahm die »Poseidon« dann Gestalt an. Die Plattform mit Achsen, Rädern, Bremsen und Lenkung wurde als Bausatz geliefert, bei der Montage leitete Peter Schwinn die Kinder an. Unter den Augen von »Trainer« Jens Reichel rollte das Gefährt schließlich zum ersten Test auf den Schulhof
»Peter Schwinn hat bei uns offene Türen eingerannt«, beteuert Schulleiter Thomas Buch. Besonders der pädagogische Effekt des Projektes überzeugte die Schulleitung: »Ein noch so schneller Fahrer kann alleine kein Rennen gewinnen«, sagt Peter Schwinn. »Da braucht es viele Hände, die mit anpacken.« Kooperation war denn auch gefragt bei den Schülern von der Stapenhorststraße: Eingeteilt in Teams von Fahrern, Mechanikern und Fotografen, die das Projekt festhielten, fieberten sie dem Rennen entgegen.
Am 24. Juni war es dann soweit: Das Team »Teutobox« steuerte die »Poseidon« im Johannistal auf den zweiten Platz. »Das war echt aufregend«, erinnert sich Fahrerin Leja Patricia Wolf (9). »Wir mussten uns ganz schön ducken und die Ideallinie finden.« Das gelang den Kindern von der Stapenhorststraße - Peter Schwinn und Jens Reichert konnten mit ihren Schützlingen zufrieden sein.
»Das Projekt ist eine tolles Modell dafür, wie Eltern sich tatkräftig in der Schule einbringen können«, findet Thomas Buch. Für die engagierten Eltern gab's gestern zum Dank kleine Präsente - und die Aussicht auf eine Weiterführung der Arbeit. Thomas Buch: »Im nächsten Jahr wollen wir mit unseren Ganztagsschülern eine zweite Seifenkiste bauen.«

Artikel vom 15.08.2006