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Heizkraftwerk für Mönkeloh

Kraftwerksgesellschaft will im September Genehmigungsantrag stellen

Von Manfred Schraven (Text)
und Rüdiger Kache (Fotos)
Paderborn (WV). Im Handelsregister für Bestwig im Sauerland steht schlicht der Eintrag: Kraftwerksgesellschaft Mönkeloh GmbH & Co. KG (KMG). Ausgerichtet ist das Unternehmens allerdings ausschließlich auf den Betrieb eines Industrieheizkraftwerkes - nicht im Sauerland, sondern im Gewerbegebiet Mönkeloh in Paderborn. Hier planen das Entsorgungsunternehmen Stratmann und die Firma Stute gemeinsam den Bau eines Heizkraftwerks. Das bestätigte gestern KMG-Mitarbeiter Birger Hellweg.

Unternehmensziel, so Hellweg, sei es vorrangig, die Firma Stute mit Dampf und Strom zu versorgen und dabei die Kosten einzugrenzen. Die Genehmigungsunterlagen seien in Arbeit, ausgerichtet ist das Heizkraftwerk mit einer Feuerungswärmeleistung von 60 000 Kilowatt (60 MW). Als Brennstoffe sollen bestimmte heizwertreiche Fraktionen aus der Sortierung und Aufbereitung von Haumüll, hausmüllähnlichen Gewerbeabfällen, Gewerbeabfällen und Sperrmüll eingesetzt werden.
Dem Vernehmen nach ist geplant, dass auf einem 34 000 Quadratmeter großem Grundstück im »Fadenkreuz« von Alme, Haxterberg und B 64 gebaut werden soll: Die Firma Stratmann liefert Gewerbe- und Industriemüll, der heiße Dampf wird von der Firma Stute zur Produktion genutzt. Zurzeit prüft das Staatliche Amt für Umwelt und Arbeitsschutz, kurz StAfUA eine Genehmigung. Sachbearbeiter Wolf-Christian Denkhaus: »Ein Genehmigungsantrag liegt noch nicht vor, ist aber für September angekündigt.« Das Vorhaben bedarf der Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz. Hinsichtlich der für das Genehmigungsverfahren zentralen Frage der zu erwartenden Luftverunreinigungen und der geplanten Abgasreinigung seien insbesondere die Anforderungen der Verordnung über die Verbrennung von Abfällen der so genannten 17. BImSchV zu beachten. »Gelockt« wird mit 25 neuen Arbeitsplätzen.
Die geplante Anlage soll auf eine Größenordnung von 115 000 Tonnen Müll im Jahr ausgerichtet sein, heißt: 36 40-Tonner fahren täglich durch die Halberstädter und Torgauer Straße. Möglicherweise wird bald schon ein 94 Meter hoher Schornstein das neue »Wahrzeichen« am Stadtrand von Paderborn.

Artikel vom 15.08.2006