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Ladenöffnungszeiten

Endlich ein freier Markt


Die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten macht den Weg für mehr Wettbewerb im Einzelhandel frei. Davon müssen nicht unbedingt nur die Großen der Branche profitieren. Auch kleinere Geschäfte können Nischen finden und beispielsweise ihre Kunden auch noch um 21 oder 22 Uhr bedienen. Dabei ist unbestritten, dass vor allem familiengeführte Betriebe nicht »rund um die Uhr« geöffnet haben können. Es würde schlicht ihre Kräfte übersteigen.
Die Freigabe der Ladenöffnungszeiten ist dennoch zu begrüßen. Vor allem in größeren Städten, also dort, wo auch nach 20 Uhr noch genug Käuferpotential vorhanden ist, werden die Geschäftsführer großer Warenhäuser das Experiment wagen und an den Wochenenden später als bisher schließen. Die Erfahrungen von C&A in Bielefeld und des Werreparks in Bad Oeynhausen zur Fußball-WM haben gezeigt, dass es eine grundsätzliche Bereitschaft der Bürger zum »Späteinkauf« gibt.
Dass es dabei nenneswert mehr Arbeitsplätze geben wird, bleibt abzuwarten, muss aber bezweifelt werden. Das gilt auch für die Umsätze. Auch der Verbraucher kann seinen Euro nur einmal ausgeben. So wird die Freigabe der Öffnungszeiten den Verdrängungswettbewerb in der Branche anheizen.
Späteinkauf ja, Nachteinkauf nein. Was erlaubt ist, muss nicht unbedingt gut sein. Niemand muss um Mitternacht eine Jeans oder Milch kaufen. Mit Rücksicht auf die Verkäufer. Edgar Fels

Artikel vom 16.08.2006