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Menschen in
unserer Stadt
Hanelore Sommer
Heilpädagogin

Es mag wohl sein, dass es heute für Hanelore Sommer nicht die berühmten »Rosen regnet«. Aber mindestens ein Blumenstrauß erwartet die Heilpädagogin an ihrem Arbeitsplatz in Eckardtsheim. »Und ein Kaffeetrinken gibt es auch«, sagt sie. Der Grund: Die 59-Jährige ist seit genau einem Vierteljahrhundert bei den von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel beschäftigt.
In diesen 25 Jahren hat sich Hanelore Sommer besonders für ältere Menschen eingesetzt, sie in unterschiedlichen Bereichen gefördert und aktiviert. Obwohl sie eigentlich aus der »Kinderarbeit« kommt. »Dreieinhalb Jahre habe ich in Norddeutschland eine Kindertagesstätte geleitet«, berichtet die gelernte Erzieherin.
Auch als sie 1975 nach Bielefeld zurückkehrte, waren es zunächst die Jüngeren, bei denen sie eine berufliche Aufgabe fand: Sie arbeitete in einem Hort. Parallel dazu machte Hanelore Sommer eine Ausbildung zur Heilpädagogin. Was als Folge den Wechsel zu den von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel mit sich brachte.
In Eckardtsheim fand sie eine Aufgabe, bei der ihr Hobby in die Arbeit einfließen konnte: Hanelore Sommer baute in der Werkstatt Basan die Keramikabteilung auf. »Ich war schon immer kreativ, habe getöpfert oder Porzellan bemalt«, erzählt die 59-Jährige. Diese Dinge konnte sie nun auch den Menschen in der Werkstatt nahe bringen.
Der anschließende Wechsel in ein Heim in Bethel war allerdings nur ein vorübergehender. »Diese Arbeit war nicht mein Ding«, erzählt sie freimütig. »Ich sehe meine Aufgabe eher darin, Menschen zu aktivieren.« Der Wechsel in die damalige Altentagesstätte Eckardtsheim - heute heißt es »Tagesförderverband 60+« -Êmachte genau dieses für sie wieder möglich.
»Bei uns sind Menschen mit Behinderungen, die ins Rentenalter gekommen sind und deshalb aus unseren Werkstätten ausscheiden, aber noch gerne aktiv sein wollen«, erzählt sie. Ein Wunsch, den Hanelore Sommer besonders gut versteht. Die Vorruhestandszeit, die für sie Ende des Jahres beginnt, ist nämlich mit Aktivitäten bereits jetzt »verplant«. »Neben meinen sonstigen kreativen Arbeiten möchte ich gern malen, reisen, musizieren und Bildhauerei ausprobieren«, sagt sie. Annemargret Ohlig

Artikel vom 15.08.2006