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Aufsteiger abserviert
Hart
am
Ball

Von Friedrich-Wilhelm Kröger

In der 86. Minute des Spiels beim FSV Mainz 05 hat Thomas Zdebel notdürftig die Ehre der Aufsteiger gerettet. Da gelang dem Kapitän des VfL Bochum der Treffer zum 1:2. Sonst wäre das Trio der Neulinge am ersten Spieltag komplett leer ausgegangen. Zu Punkten reichte es allerdings nicht.
Das war wohl auch der kleinen Gemeinheit des Terminplaners zu verdanken, der den VfL, Alemannia Aachen und Energie Cottbus auf Reisen schickte. Die Gesamtbilanz der Dienstfahrten: zwei Platzverweise, drei Niederlagen, sieben Gegentore. Willkommen in der Bundesliga.
Nach 36 Jahre währender Abwesenheit musste vor allem Aachen bei der Rückkehr eine Stange Lehrgeld bezahlen. Auch Regelkunde wurde verabreicht und Torhüter Nicht mittels roter Karte daran erinnert, dass auch Vertreter seines Berufsstandes den Ball außerhalb der Strafraumgrenzen besser nicht mit der Hand spielen. Anschließend servierte Leverkusen zehn Alemannen ab. Hilflos bestätigten die Verbliebenen das Vorurteil »sicherer Absteiger«.
Der Bochumer Verein für Leibesübungen und der FC Energie machten zwar eine bessere Figur, sahen am Ende aber auch bestätigt, dass sich im Vergleich zu ihren früheren Aufenthalten im Oberhaus eines nicht geändert hat: wer Fehler macht, bekommt umgehend Einträge ins Strafregister. Die Liga verzeiht nicht.
Sicher ist es nur ein schwacher Trost, das auch höher gehandelte Mitglieder der feinen Ball-Gesellschaft beim Starten nur langsam aus dem Block kamen - oder gar nicht. Wie der Sitzenbleiber VfB Stuttgart. Die Titelkandidaten Hamburg und Schalke punkteten zuhause nur halbherzig. Darum dürften sich die vermeintlich schon krisengeschüttelten Bayern gleich zu Beginn schon mal amüsiert haben. So ist dem Rekordmeister sicher nicht beizukommen.

Artikel vom 14.08.2006