14.08.2006
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Eine Reise in den Süden jedenfalls schien ihm jedes Urteil über die Bewohner eines Nachbarlandes zu bestätigen. In der Nähe des Meeres und damit diverser Campingplätze begegnete er ihnen zuhauf: Menschen, die sich mit Vorliebe in Orange kleideten (muss wohl ein Gesetzeserlass aus Den Haag gewesen sein, auch kleidungsmäßig Flagge zu zeigen), die zudem stets in größeren Gruppen auftraten und in Scharen mit entsprechender Lautstärke in den Geschäften einfielen, wenig konsumierten oder kauften, weil sie alles aus der Heimat mitgebracht hatten und in den allerallerseltensten Fällen ein Auto ohne Dachgepäckträger oder Anhängerkupplung fuhren. Die Rede ist von den Niederländern. »Wer da ein Auto kauft und keine Anhängerkupplung für den Wohnwagen will, muss wahrscheinlich 500 Euro Aufpreis zahlen, weil das Ding wieder abgeschraubt werden muss«, grantelte er, wenn die netten Nachbarn dann auch noch die rechte Spur jeder Autobahn oder Superstrada verstopften und die Lkw nach links zogen, um das Verkehrshindernis auf den nächsten fünf Kilometern zu überholen.
Und er kam zu dem Schluss, dass die Stereotype, die man sich über Deutsche im Ausland und ihr Benehmen erzählt, auch auf andere zutreffen. Womit zugegebenermaßen die Triftigkeit der Klischees in Zweifel zu ziehen ist.
werden erneuert
die Stadt
Artikel vom 14.08.2006