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Kommentar
Libanon

Abziehen und entwaffnen


Die Hoffnung bei Libanesen und Israelis ist groß, die Chance auf ein Ende der Kampfhandlungen von heute Morgen 7.00 Uhr an dagegen sehr viel geringer.
Hisbollah hat die UN-Resolution von 2004 mit Füßen getreten und auch den neuen Beschluss vom Wochenende mit einem zwiespältigen »Ja, aber...« kommentiert. Es werde weitergekämpft, solange Israel im Südlibanon stehe, tönte der Hisbollah-Führer. Israel wird aber kaum bereit sein, seine Truppen beim Abzug ungeschützt zu lassen.
Wer, wenn nicht die Völkergemeinschaft, soll Frieden schaffen? Deshalb muss die neueste UN-Resolution - mit Zustimmung der Russen und Chinesen - zum Maßstab der kommenden Tage werden.
Der einstimmig verabschiedete Text verlangt die »bedingungslose Freilassung der entführten israelischen Soldaten« und die »vollständige Einstellung der Feindseligkeiten, in erster Linie auf der Grundlage der sofortigen Einstellung aller Angriffe der Hisbollah und der sofortigen Einstellung aller militärischen Offensivoperationen Israels«.
Das ist eindeutig, wird aber den Milizen genauso wenig behagen, wie der schlichte Satz: »Entwaffnung aller bewaffneten Gruppen im Libanon«. Reinhard Brockmann

Artikel vom 14.08.2006