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Menschen in
unserer Stadt
Christin Vinke
Veranstaltungskauffrau

Manchmal schlägt das Schicksal dem Leben ein Schnippchen. Bei Christin Vinke war es eine chronische Rheumaerkrankung, die die gelernte Schneiderin und Mode-Designerin zur beruflichen Umorientierung zwang. »Anderthalb Jahre lang war ich wie gelähmt«, sagt die gebürtige Berlinerin, die 1994 der Liebe wegen nach Bielefeld zog, einen Sohn zur Welt brachte und nach einer Baby-Pause freiberuflich beim Theaterlabor anfing.
»Ich habe Kostüme und Requisiten entworfen und hergestellt«, berichtet Christin Vinke. Unter anderem war sie an den Produktionen »Crash«, »King Lear«, »Clowns«, »Jules Verne« und der »Odyssee« beteiligt. »Theaterkostüme zu entwerfen, war schon immer die Richtung, in die ich gehen wollte«, erinnert sie sich.
Bis das Rheuma kam und die kreative Laufbahn abrupt unterbrach. Mittlerweile hat Christin Vinke die Krankheit im Griff, doch körperlich muss sie sich schonen. Eine Umschulung zur Veranstaltungskauffrau bot sich daher an. »Das ist ein Beruf, der stark mit Büroarbeit verbunden und körperlich weniger belastend ist«, erzählt sie. Dass sie ausgerechnet beim Theaterlabor einen Ausbildungsplatz bekam, freut die theaterbegeisterte Frau besonders.
Seit einem Jahr schon kümmert sich Christin Vinke nicht nur um das Kaufmännische, sondern auch um organisatorische Aufgaben im Theaterlabor. »Im vergangenen Jahr habe ich das Symposium im Rahmen des Theaterfestivals organisiert und in diesem Jahr die Sommerakademie«, berichtet Christin Vinke, die selbst leidenschaftlich gerne singt und Theater spielt. In der Laiengruppe des Freien Theaters kann sie ihre Fähigkeiten erproben und auf der Bühne ausspielen.
Wenn Christin Vinke auch das Malen und Lesen zu ihren Hobbys zählt, so hat sie doch schwer zu büffeln. »Die Ausbildung ist sehr anspruchsvoll«, sagt die Frau, die zweimal pro Woche das Rudolf-Rempel-Berufskolleg besucht.
In einem Jahr will sie ihren Abschluss machen. Wie es dann weitergeht, weiß sie noch nicht. Nur soviel: Im Theaterlabor wird keine Stelle eingerichtet. Ihre derzeitige Ausbildung übernimmt der Rententräger. Dabei würde die angehende Veranstaltungskauffrau auch künftig gerne im Kultursektor arbeiten. Uta Jostwerner

Artikel vom 16.08.2006