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Kobylik wackelt,
Eigler darf hoffen

HSV spielt ohne seinen »Kannibalen«

Bielefeld/Hamburg (WB/dis). Glaube, heißt es, kann Berge versetzen. Wenn also Thomas von Heesen sagt: »Ich glaube an diese Mannschaft«, dann müsste für Arminia Bielefeld im Auftaktspiel beim Hamburger SV am Samstag folglich doch etwas möglich sein.
Leibchenträger: Christian Eigler trainierte am Freitag zeitweilig mit Arminias voraussichtlicher Anfangself. Foto: Stefan Hörttrich

Abwehrspieler Heiko Westermann jedenfalls ist sich sicher, »dass uns eine unglückliche Niederlage wie in der vergangenen Saison nicht wieder passiert«. Mutig, mutig. Und mutig soll der DSC nach Meinung Thomas von Heesens in der AOL-Arena unbedingt zur Sache gehen. »Wenn wir dort bestehen wollen, müssen wir, wie Osasuna in der zweiten Halbzeit, die Hamburger von unserem Tor weghalten, in dem wir permanent draufgehen«, ist der 44-Jährige nach seinen Eindrücken, die er beim Champions-League-Qualifikationsspiel des HSV am Mittwoch gegen die Spanier gewann, überzeugt. Von Heesen weiter: »Hamburg hat stark gespielt, musste eigentlich 4:1 gewinnen. Mit Sanogo und Guerrero hat das Team großes Offensivpotenzial.« Speziell Sanogo, den Neuzugang aus Kaiserslautern, hält von Heesen für einen schlauen Spieler, auf den es ständig zu achten gelte.
Ein anderer, auf den man immer ein Auge haben muss, ist Khalid Boulahrouz. Allerdings eher zum Wohle der eigenen Gesundheit. Der Kannibale, wie Arminias am Knie verletzter Stürmer Fatmir Vata nach einem Brutalo-Foul des HSV-Verteidigers vergangene Saison sagte, fällt wegen einer Bänderdehnung aber aus. Von Heesen: »Dass Boulahrouz nicht spielt, ist mir egal. Schade ist, dass Fatmir nicht dabei sein kann.«
Auch ohne Boulahrouz soll es auf Wunsch von HSV-Trainer Thomas Doll auf dem Platz wieder zur Sache gehen: »Die Spieler sollen heiß sein. Oder wie wie man in der Jugendsprache sagt: geil sein.« Für HSV-Gast Arminia sei nach Meinung Dolls die Partie ein Spitzenspiel gleich zum Auftakt. »Die Bielefelder werden hoch motiviert sein«, ist er sich der Schwere der Aufgabe bewusst.
Amtskollege Thomas von Heesen traut seiner Mannschaft absolut zu, den HSV und damit die ganze Liga zum Auftakt zu überraschen. »Wir haben in jedem Testspiel gute Chancen gehabt«, soll nach von Heesens Wunsch der Tordrang, der die Arminen in den Vorbereitungspartien auszeichnete, auch in Hamburg an den Tag gelegt werden.
Noch unentschieden ist der Trainer, ob er den Tschechen David Kobylik oder Neuzugang Christian Eigler (Fürth) beginnen lassen soll. Freitag im Abschlusstraining ließ er beide Varianten proben. Sollte Eigler wirklich beginnen, würde Ioannis Masmanidis den Platz im Angriff räumen und auf die Außenbahn ausweichen.

Artikel vom 12.08.2006