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Bloß keine Katze für Artur Wichniareks Schäferhund

Senner Tierheim: Tausende beim Tag der offenen Tür


Sennestadt (ken). »Ich habe schon mal darüber nachgedacht, mir eine Katze aus dem Tierheim zu holen«, plaudert Arminias Stürmer Artur Wichniarek, während er im Akkord Autogrammkarten signiert. »Aber mein Schäferhund Negro mag keine Katzen.« Zusammen mit seinem Mannschaftskollegen Mathias Hain war der tierliebe Armine am Sonntag beim Tag der offenen Tür im Tierheim Senne zu Gast - die Veranstaltung lockte tausende von Besuchern.
»So voll war's noch nie!«, staunte Monika Frankemann, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Tierheims, über die Menschenmenge. Wie gut, dass mehr als 100 ehrenamtliche Helfer für einen reibungslosen Ablauf sorgten. Zahllose Besucher drängten sich zwischen mehr als zwanzig bunten Verkaufsständen, darunter einer mit Kosmetik, die ohne Tierversuche hergestellt worden ist. Außerdem ließen sich die 49 Hunde, 102 Katzen und 91 Kleintiere des Heims bestaunen.
Bei täglichen Kosten von 1 390 Euro sei man froh über jede Hilfe, betonte Monika Frankemann. Unerwartete Unterstützung erhielt das Heim jetzt von einer Architektin: Sie spendete die Entwürfe für das neue Katzenhaus, das im kommenden Jahr gebaut wird.
Doch wichtiger noch als die gute Unterbringung ist Tierheimleiterin Barbara Snelting natürlich die glückliche Vermittlung der Tiere. Bei einer Hundeparade stellte sie deshalb ihre Sorgenkinder vor, darunter der scheue Retriever-Husky-Mischling Chucky, der von seinem früheren Eigentümer vermutlich geprügelt worden ist, und Dackel-Pudel-Rüde Maja, gegen dessen Sturheit sich zukünftige Besitzer durchsetzen müssen.
Bei einer Mischlingsparade, zu der viele Gäste ihre Vierbeiner anmeldeten, zeigten auch ehemalige Tierheim-Bewohner wie die achtjährige Hündin Ani ihr Können. »Ich habe ihr extra beigebracht, auf einem Podest ÜsitzÝ zu machen«, erzählt die 14-jährige Jeannette Hansen, die sich mit Großmutter Rosemarie Hansen für das Tierheim engagiert.
Arminen-Torwart Mathias Hain träumt derweil auch von einem eigenen Hund. »Aber im Moment habe ich dafür einfach zu wenig Zeit«, bekennt er. Fußballerkollege David Odonkor von der deutschen National-Elf, der aus Bünde stammt und mit einer Steinhagenerin liiert ist, war hingegen kürzlich Kunde im Senner Tierheim. »Er hat sich einen spanischen Mischlingswelpen ausgesucht«, erzählt Monika Frankemann. »Als Spielkameraden für seinen Jack-Russell-Terrier.«

Artikel vom 14.08.2006