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»Trotz Liberalisierung
keine Gleichstellung«

Ausstellung und Christopher Street Day


Bielefeld (uj). »Trotz aller Liberalisierung sind lesbische Frauen und schwule Männer noch immer nicht gleichgestellt«, sagt Peter Struck. Eine an der Universität Bielefeld unter Federführung von Professor Wilhelm Heitmeyer entstandene Studie belege, dass die Zahl der Diskriminierungen und Feindseligkeiten gegenüber Homosexuellen seit 2002 wieder ansteige. Gleichwohl räumt der Geschäftsführer der Aidshilfe Bielefeld ein, dass es für Homosexuelle heute einfacher ist, selbstbestimmt zu leben, als noch vor 20 Jahren.
Um die unterschiedlichen Formen von lesbischen Lebensweisen in das öffentliche Bewusstsein zu bringen, entstand vor fünf Jahren die Ausstellung »Lebenswege lesbischer Frauen«. Sie transportiert in Bildern und Interviewtexten zehn biografische Porträts lesbischer Frauen im Alter von 27 bis 72 Jahren.
»Das biografische Porträt macht das Leben der Frauen transparenter und zeigt, auf welch unterschiedliche Weise Schwierigkeiten und Ängste, die mit dem Anderssein verbunden sind, überwunden wurden«, versichert Friederike Vogt vom Schwulen-Lesben-Netzwerk. Die Wanderausstellung ist noch bis Samstag, 19. August, in der Bürgerwache am Siegfriedplatz zu sehen.
Am 19. August veranstalten lesbische und schwule Gruppen ein Straßenfest auf dem Siegfriedplatz. Anlass ist der Christopher Street Day, der in diesem Jahr nicht mit einer Straßenparade gefeiert wird. »Ein Umzug bekommt nicht die gewünschte Aufmerksamkeit. Die einzelnen Gruppen wollen sich in diesem Jahr vor Ort stärker präsentieren und an Infoständen aufklären«, sagt Peter Struck. Das Fest wird um 15 Uhr eröffnet. Laut Struck haben Vertreter sämtlicher Parteien ihr Kommen zugesagt. Anschließend findet bis 21 Uhr ein buntes Kulturprogramm statt. Ab 22 Uhr geht die Party im Forum weiter.

Artikel vom 12.08.2006