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Meisterkrönung in der
Kaiserstadt Aachen

Tennis: 4:2-Sieg macht Halle vorzeitig zum Champion

Von Hans-Heinrich Sellmann (Text) und Phillip Gätz (Foto)
Aachen (WB). TC Blau-Weiß Halle ist zum zweiten Mal nach 1995 deutscher Mannschaftsmeister im Tennis. Bereits am vorletzten Spieltag haben die Profis aus der Lindenstadt mit einem 4:2-Erfolg bei Kurhaus Aachen alles klar gemacht.

Der neue Titelträger profitierte vom 3:3 des ärgsten Verfolgers Rochusclub Düsseldorf bei BW Krefeld. Nachdem Alexander Waske und Jiri Novak im Spitzen-Doppel den Matchball zum entscheidenden vierten Punkt verwandelt hatten, begann gespanntes Warten. Ein Sieg der Düsseldorfer hätte die Beantwortung der Meister-Frage um eine Woche verschoben. Als das Ergebnis des Konkurrenten die Runde machte, dauerte es nicht lange, bis noch auf dem Platz das erste Sieger-Kölsch gezischt wurde. Vorjahresvizemeister Kurhaus Aachen zeigte sich als ausgezeichneter Verlierer und kredenzte obendrein eine Runde Schampus. TK-Coach Gideon Hilb war auch voll des Lobes: »Ihr habt es verdient, ward einfach die beste Mannschaft.«
Auch gestern, als Oscar Hernandez zum Mann des Tages avancierte. Nachdem der Spanier vergangenes Jahr hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, überraschte er bei seiner Saisonpremiere nicht nur die eigenen Team-Kollegen. »Die Aachener hatten diesen Punkt fest eingeplant«, verriet Halles Team-Manager Thorsten Liebich. Gegen Konstantinis Economidis lieferte Hernandez einen packenden Fight und durchlebte alle Höhen und Tiefen eines Tennis-Matches. Im Tie-Break des ersten Durchgangs vergab er erst drei Satzbälle, ehe der vierte zur Führung reichte - freilich nicht ohne zuvor seinerseits zwei Satzbälle des Gegners abzuwehren. Was folgte, war an Dramatik nicht zu überbieten: Break, Re-Break, Break, Aufschlag von Economidis zum Satzausgleich, Break Hernandez, Matchgewinn im Tie-Break.
Keine Blöße gab sich gestern der bislang unglücklich agierende Jiri Novak. Halles Top-Spieler ließ im Spitzeneinzel dem Argentinier Carlos Berlocq nicht den Hauch einer Chance. »Ich wollte nicht schon wieder verlieren«, lautete die simple Begründung des Tschechen für sein starkes Auftreten. Alexander Waske bestach durch souveränes Offensivspiel. Nur der Österreicher Werner Eschauer fiel etwas ab, enttäuschte gegen Aachens Besten Dominik Meffert. Das bedeutungslos gewordene Saisonfinale gegen den 1. FC Nürnberg auf der heimischen Anlage an der Weststraße wird kommenden Sonntag nun zur reinen Meisterfeier bei freiem Eintritt.
Ergebnisse: Carlos Berlocq (ARG) - Jiri Novak (CZE) 2:6/1:6, Martin Vassallo (ITA) - Alexander Waske (GER) 6:7/1:6, Konstantinos Economidis (GRE) - Oscar Hernandez (ESP) 6:7/6:7, Dominik Meffert (GER) - Werner Eschauer (AUT) 6:2/6:4, Economidis/Michal Mertinak (SVK) - Novak/Waske 3:6/2:6, Vassallo/Santiago Ventura (ESP) - Jean-Francois Bachelot (FRA)/Kas 6:4/3:6/11:9.

Artikel vom 14.08.2006