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Aussprache
nach den
zwei Remis

HSV: Doll beugt vor

Hamburg (WB/dis). Arminia Bielefeld hat den Hamburger SV unter Druck gesetzt. Auf dem Spielfeld sowieso, aber auch in der Meisterschaft. Denn sollte die nächste Partie bei Aufsteiger Energie Cottbus wieder nicht gewonnen werden, müsste sich HSV-Trainer Thomas Doll bereits Fragen nach Gründen für den Fehlstart anhören.

Denn die Ziele in Hamburg sind nun mal hoch gesteckt: in der Champions-League das Erreichen der Gruppenphase, in der Bundesliga die Teilnahme am Titelkampf. Darum werden die beiden Unentschieden am Mittwoch gegen Osasuna (0:0) und am Samstag gegen Bielefeld (1:1) den Ansprüchen der Norddeutschen nicht gerecht. Ausgerechnet DSC-Trainer von Heesen fühlte sich genötigt, der aufkommenden Kritik an den Hanseaten nach den ersten zwei Pflichtspielen ohne Sieg entgegen zu wirken: »Beim HSV braucht sich keiner Sorgen zu machen, Thomas Doll hat alles im Griff.«
A) weiß der ehemalige HSV-Star von Heesen natürlich ganz genau um die Kürze der Zeit, die es dauert, ehe in den Hamburger Medien die vermeintliche Mücke (zwei Remis) zu einem Elefanten aufgeblasen wird. B) ist sein gutes Verhältnis zum Trainerkollegen Doll kein Geheimnis. Und C) liegt ihm der ehemalige Verein, bei dem er 14 Jahre lang spielte, noch immer sehr am Herzen.
Um einem echten Fehlstart vorzubeugen, beraumte Thomas Doll am Sonntag eine Aussprache an und begründete: »Ich kann mich nicht erinnern, wann wir das letzte Mal so schlecht Fußball gespielt haben.« Hamburgs bester Akteur, Rafael van der Vaart, hatte für den schwachen Auftritt gegen Arminia keine Erklärung. Der neue Kapitän: »Die erste Hälfte war die schlechteste seit ich hier bin.«

Artikel vom 14.08.2006