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Werder schafft die Wende

Am Ende steht Hannover 96 mit leeren Händen da

Hannover (dpa). Mit einem fulminanten Endspurt hat Werder Bremen einen Fehlstart in die Bundesliga abgewendet.
Dank der späten Tore von Hugo Almeida (79. Minute), Miroslav Klose (85.) und Daniel Jensen (90.+2) drehte der Titel-Mitfavorit im Nord-Derby bei Hannover 96 einen 1:2-Rückstand in einen glücklichen 4:2-Sieg um, war aber lange Zeit weit von der starken Form der vergangenen Saison entfernt. Vor 47 000 Zuschauern hatte der Brasilianer Diego (19.) den ersten Treffer für Werder erzielt. Jiri Stajner (41.) und Vahid Hashemian (67.) drehten den Spieß vorübergehend zu Gunsten der Hausherren um, die am Ende aber mit leeren Händen dastanden.
Ein kapitaler Patzer von Steven Cherundolo ermöglichte Sechs-Millionen-Einkauf Diego das erste Bundesliga-Tor. Die starken Hausherren hielten jedoch dagegen. Schüsse von Huszti (28.) und Yankow (30.) konnte Wiese noch parieren, ehe Stajner zum 1:1 traf. Die Chance zur erneuten Bremer Führung vergab Tim Borowski (43.), als er mit einem höchst umstrittenen Foulelfmeter an Robert Enke scheiterte.
Nach Wiederanpfiff wurde der Druck auf die Gäste noch größer. Trainer Thomas Schaaf reagierte auf das wirkungslose Spiel seiner Mannschaft und brachte Daniel Jensen für Borowski, der wie auch die anderen WM-Teilnehmer im Werder-Team blass blieb (60.). Sieben Minuten später nutzte Hashemian eine Unachtsamkeit in der Bremer Abwehr zur verdienten Führun. Es folgte Werders Kraftakt: Almeida profitierte von einem Fehler des sonst guten Enke, auch Klose und Jensen trafen noch.
»Wir haben ein eingespieltes Team und noch einige gute Spieler hinzu bekommen. Ich habe große Hoffnungen, dass wir eine tolle Saison spielen werden. Ein guter Start war wichtig«, meinte Klose zufrieden. Auch sein neuer Mitspieler Diego verbreitete nach seiner starken Premiere Zuversicht: »Wir gehören auf jeden Fall zu den Titel-Favoriten, müssen aber starke Leistungen über die gesamte Saison abliefern.«
Dagegen war 96-Keeper Enke die Laune verdorben: »Nach dem 2:1 sah es so aus, als wenn wir den Sieg nach Hause bringen könnten, aber am Ende haben uns die Bremer wieder ausgespielt. Eigentlich habe ich keine Lust mehr, gegen die zu spielen.«

Artikel vom 14.08.2006