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Die Natur lädt
zum Finale ein

Starbesetzung auf der Gartenbühne


Im Herbst sehen viele Menschen Rot. Nicht das aggressive, das grelle Rot, sondern das warme, dunkle Rot, in das sich immer eine kleine Nuance helles Braun oder Goldgelb mischt. Nach dem gleißenden Licht des Sommers wirkt das Licht des Herbstes sanfter, die Schatten werden länger, die Luft ist klarer, frischer und morgens verhüllt ganz leichter Nebel mit einem Hauch Melancholie die Landschaft. Das magische Licht dieser Jahreszeit enthüllt eine neue Welt der Farben: sie wirken satter, tiefer, reifer - der Herbst ist nicht das Ende, sondern der absolute Höhepunkt im Gartenjahr: Die Pflanzenwelt steigert sich zum grandiosen Finale.
Wenn die Sommerblumen verblüht sind, haben die Spätzünder unter den Pflanzen ihren großen Auftritt: Farbenprächtige Astern in vielen Rosa- und Violettschattierungen, Dahlien in Rot und Orange und Chrysanthemen in kräftigen Gelb-, Orange- und Violetttönen kündigen an, dass der Sommer geht und der Herbst Einzug hält. Eindrucksvolle Prachtstauden wie Rote Schafgarbe, Rote Lobelie oder auch die Canna haben eine enorme Fernwirkung und kontrastieren zum Beispiel effektvoll mit den hell umrandeten Blättern der Buntnessel. Wie Signalfeuer blühen die Fackellilien im Beet - gemeinsam mit Purpur-Dost und blauem Eisenhut bilden sie ein farbintensives Bild, wie es die Maler des Expressionismus nicht besser hätten malen können.
Auch blauviolette Kissenastern, mit den rostrot schimmernden Blütenständen der Fetthenne kombiniert, sind ein Meisterwerk der Natur, das seinesgleichen in den Museen der Welt sucht. Wenn die Tage nicht mehr ganz so hell und sonnig wie im Sommer sind, bringen vor allem gelbe Blüten Licht in die Rabatte: Sonnenblumen, Sonnenhut und Sonnenbraut speichern mit ihrer Farbigkeit die Sommerwärme noch ein bisschen länger.

Artikel vom 13.10.2006