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Sennestadthaus unter Glas

Beginn der Fassadensanierung für Oktober geplant

Sennestadt (oh). Das Sennestadthaus ist in die Jahre gekommen. Wer in dem neungeschossigen Hochhaus während der kalten Jahreszeit zu tun hatte, spürte das gänsehautnah.

Mehr als 30 Jahren nach dem Bau des ursprünglich als Rathaus für die Reichow-Stadt konzipierten Gebäudes ist eine Fassaden-Sanierung unumgänglich. Das war der Sennestadt GmbH bekannt, als sie 2000 das »Haus im See« von der Stadt kaufte und wirtschaftlicher Eigentümer wurde.
»Uns war klar, dass wir das Sennestadthaus auf Vordermann bringen mussten, auch um Energiekosten zu sparen«, berichtete Sennestadt GmbH-Geschäftsführer Bernd Güse am Donnerstagabend in der Bezirksvertretersitzung. Denn das Hochhaus, zwischen Mai 1971 und August 1975 erbaut, entspricht in seiner Bausubstanz nicht den Anforderungen der Energieeinsparverordnung.
Um herauszufinden, welche Sanierungsvarianten mit welchen Ergebnissen möglich sind, wurde das Brackweder Architekturbüro Eckhardt, Hüske und Willmünder beauftragt, ein Gutachten zu erstellen. Fünf verschiedene Möglichkeiten arbeiteten die Architekten aus. Die fünfte Variante - Abriss des Hauses - war allerdings sofort vom Tisch. Nicht nur bei der Sennestadt GmbH war man sich einig, wie Bernd Güse betonte: »Dieses Haus muss erhalten bleiben für die Aufgaben des Stadtbezirks.«
Auch der Beirat für Stadtgestaltung sprach sich für den Erhalt aus. Gleichwohl müssen erhebliche Investitionen getätigt werden. Wie viel, wurde nicht gesagt. Güse: »Über Geld sprechen wir öffentlich nicht.« Um das markante Sennestädter Gebäude mindestens für die kommenden 30 Jahre so zu erhalten, »dass wir Spaß daran haben«, soll es eine neue Fassade aus einem Glasvorhang bekommen. Einbezogen werden darin auch die heute offenen Balkone, die dann hinter Glas verschwinden. »Dadurch gewinnen wir insgesamt etwas 600 Quadratmeter Nutzfläche«, erklärte Güse. Einen weiteren, höchst positiver Effekt des »Glasvorhanges« fügt der GmbH-Geschäftsführer an: 65 Prozent der Energiekosten können nach abgeschlossener Sanierung, mit der im Oktober begonnen werden soll, eingespart werden. Das Sennestadthaus mit Glasfassade ist als Modell im ersten Stock des Sennestadthauses zu besichtigen.

Artikel vom 12.08.2006