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Bio-Produkte stark im Trend

Telefonaktion Mittwoch 11 bis 13 Uhr

Bielefeld (WB/ef). Bio liegt im Trend. Die Deutschen zeigen immer mehr Gefallen an ökologisch erzeugten Lebensmitteln. Naturkostläden schreiben jährlich zweistellige Wachstumsraten und auch der Discounthandel - von Aldi bis Lidl - ist inzwischen auf den Bio-Zug aufgesprungen.
Verkaufsargument: »Bio«-Lebensmittel sind immer beliebter.
Doch nach wie vor stehen viele Verbraucher den mit »Bio« oder »Öko« versehen Produkten skeptisch gegenüber. Worin unterscheiden sich Bio- und konventionelle Lebensmittel? Woran erkennt man Bioprodukte? Kann man sich auf ausländische Bio-Produkte verlassen? Warum sind Öko-Produkte teurer? Sind Bioprodukte aus dem Supermarkt genauso glaubhaft wie aus dem Bioladen? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt einer Leser-Telefonaktion dieser Zeitung am kommenden Mittwoch von 11 bis 13 Uhr. Experten aus den Bereichen Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Gartenbau beantworten Fragen.
Fünf Jahre ist es her, dass die damalige Verbraucherschutzministerin Renate Künast das so genannte Bio-Siegel einführte. Mittlerweile prangt das Logo auf mehr als 30000 Produkten. Ob Müsli, Rumpsteak, Tiefkühlpizza, Gummibärchen oder Wildlachs - kaum ein Lebensmittel, dass heute nicht auch in Bio-Qualität zu haben ist.
Natürlich stammen nicht alle dieser Produkte aus Deutschland. Europaweit gültige gesetzliche Regelungen garantieren aber, dass wirklich Bio drin ist, wo Bio drauf steht. Nur solche Lebensmittel, die nach den Kriterien der EG-Öko-Verordnung erzeugt und verarbeitet wurden, dürfen das deutsche Bio-Siegel tragen.
In Deutschland haben sich schon vor vielen Jahren Bio-Betriebe in Verbänden organisiert. Lange bevor es die Öko-Verordnung der Europäischen Union (EU) gab, haben diese Verbände für ihre Mitglieder strenge Richtlinien zur Erzeugung, Verarbeitung und zum Handel aufgelegt. Richtlinien, die ebenso wie die EU-Verordnung ständig von unabhängigen Kontrollstellen auf ihre Einhaltung überprüft werden. Manche Bio-Produkte dürfen deshalb neben dem Bio-Siegel auch das Logo eines Verbandes wie Bioland, Demeter oder Naturland tragen.
Bereits heute werden die größten Umsätze mit Bio-Produkten nicht mehr im klassischen Naturkosthandel oder im Hofladen erzielt. Bio-Supermärkte und vor allem die großen Lebensmittelketten haben erkannt, dass mit Bio-Produkten Geld zu verdienen ist. So gehen mittlerweile die meisten Bio-Möhren in Deutschland über die Kassenscanner von Lidl, Plus und Aldi. Große Ketten wie Rewe oder Tengelmann haben sogar Bio-Eigenmarken gegründet.
Dennoch setzen viele Verbraucher auf heimische Bio-Ware aus der Region. Das Vertrauen ist dann am größten, wenn die Kartoffeln oder die Eier direkt beim Bio-Bauern erworben wurden oder im kleinen Bioladen mit der freundlichen Bedienung.

Artikel vom 21.08.2006