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Lobinger-Höhenflug endet mit Silber

Stabhochsprung: Averbukh verteidigt den Titel - Börgelings »Salto nullo«

Göteborg (WB/dpa). Als Tim Lobinger die Höhe von 5,75 Meter auch zum dritten Mal gerissen hatte, schüttelte er den Kopf. Nach dem ersehnten EM-Titel konnte er nicht mehr greifen, Silber war aber das Trostpflaster für den Kölner.
Europameister im Stabhochsprung blieb Alexander Averbukh (Israel), der seinen vor vier Jahren in München errungenen Titel in Göteborg mit 5,70 Meter verteidigte. Eine Höhe, die auch Lobinger an diesem Tag »drin« hatte. Doch musste er sich schließlich mit 5,65 Meter begnügen. Er holte damit nach Silber in Budapest (1998) und Bronze in München (2002) seine dritte EM-Medaille in Serie.
Platz zwei teilte sich der Deutsche mit Romain Mesnil aus Frankreich, während Matti Mononen leer ausging. Der Finne meisterte zwar ebenfalls 5,65 Meter, leistete sich allerdings mehr Fehlversuche als die beiden Rivalen.
Lobinger hatte sich Goldchancen ausgerechnet, scheiterte nur knapp und war daher nicht zufrieden mit dem Resulat. »Im Augenblick fällt es mir schwer, mich über Silber zu freuen«, gestand er, »aber vielleicht kommt das noch.«
Die schwierigen Bedingungen am regnerischen Abschlusstag machten besonders den »Höhenfliegern« zu schaffen. Für eine der größten Enttäuschungen in der deutschen Mannschaft sorgte Medaillenkandidat Lars Börgeling, der bei 5,50 Meter in den Wettbewerb einsteigen wollte - und dann einen »Salto nullo« hinlegte. Das war dem Leverkusener auch schon beim Europacup in Malaga passiert. »Versagen auf ganz hohem Niveau«, meinte der niedergeschlagene Deutsche Meister. »Ich muss nach den Ursachen forschen. Hoffentlich behalte ich kein Trauma zurück«, rätselte Börgeling.
Auch für seinen Teamkameraden Richard Spiegelburg kam schnell das Aus. Er überquerte zwar seine Anfangshöhe von 5,40 Meter, doch danach war auch für ihn Schluss. Mehr als Platz 13 sprang damit nicht heraus.

Artikel vom 14.08.2006