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Therapie bei Brustschmerz
ohne Verzögerung und klar

»Chest Pain Unit« in Mitte 24 Stunden in Bereitschaft

Bielefeld (bp). Schnelle, klare Diagnose, Therapie ohne Verzögerung, und wenn eine stationäre Behandlung nicht erforderlich ist, bekommt der Patient gleich am nächsten Tag einen Termin zur weiteren Untersuchung beim niedergelassenen Facharzt: Am Klinikum Mitte wurde ein »Kompetenzzentrum Brustschmerz« (Chest Pain Unit) eröffnet. Es hat 24 Stunden an jedem der 365 Tage im Jahr Bereitschaft.

Das Kompetenzzentrum ist in die Notaufnahme integriert und dient der optimierten und Disziplinen-übergreifenden Behandlung von Menschen mit akutem Brustschmerz. Prof. Dr. Christoph Stellbrink, Chefarzt der Kardiologie, betont, dass die Behandlung von Herzinfarktpatienten im Krankenhaus sehr erfolgreich sei, aber 30 Prozent der Patienten erreichten die Klinik nicht lebend. Viele von ihnen fühlten schon vorher Schmerzen in der Brust, sie würden jedoch zögern, den Hausarzt aufzusuchen oder gar einen Krankenwagen zu rufen. Stellbrink: »Die Zeit, bis ein Patient mit akutem Brustschmerz in die Klinik kommt, hat sich in den letzten Jahren verlängert - auf 190 Minuten; 60 Minuten sind das Ziel.« Die »Chest Pain Unit« soll Abhilfe schaffen und hat gleichzeitig eine Filterfunktion, denn, so Kardiologe Dr. Christian Leuner: »Die Behandlungsbedürftigkeit wird umgehend abgeklärt, es kann sofort gehandelt werden.« Ein Großteil der Patienten müsse allerdings gar nicht stationär aufgenommen werden. Sie bekommen umgehend am nächsten Tag einen Termin beim kooperierenden Facharzt. Hauptkooperationspartner der »Chest Pain Unit« ist die Kardiologische Gemeinschaftspraxis Brauns, Hegselmann, Kruse, Krämer am Klinikum Mitte.
Leuner weist darauf hin, dass bei 30 Prozent der Brustschmerzpatienten die Erkrankung nicht vom Herzen gesteuert werde. »Auch diese Patienten gelangen auf kurzem Wege zu den für sie zuständigen niedergelassenen Ärzten.« Zudem werde der jeweilige Hausarzt in Kenntnis gesetzt.
Eine »Chest Pain Unit« wie es sie jetzt in Mitte gibt, existiert außerdem noch in Frankfurt, München und Heidelberg. Klinik-Geschäftsführer Dr. Johannes Kramer: »Wir rechnen mit mehr Zulauf durch das Kompetenzzentrum.«
Eingerichtet wurde eine Telefon Hotline
l für Patienten: 0521/ 581 3444
l für Ärzte: 0521/ 581 2226

Artikel vom 10.08.2006