06.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mehr Lebensqualität
durch gezielte Therapie

Müde nach Krebs -ƊFatigue kann behandelt werden

Moderne Therapieansätze ermöglichen immer bessere Heilungschancen für Krebspatienten. Dennoch stellen die Begleiterscheinungen und Nebenwirkungen einer Therapie, insbesondere die tumorbedingte Erschöpfung, eine starke Belastung für die Patienten dar. Neben der Behandlung des Tumors rückt daher immer stärker der Erhalt der Lebensqualität in den Vordergrund.

Mit Hilfe einer einfachen Skala können Patienten ihre Lebensqualität messen und deren Verlauf dokumentieren - eine wichtige Voraussetzung für eine optimale Therapie.
Eine der häufigsten Begleit-erscheinungen einer Krebserkrankung oder -therapie ist die tumorbedingte Erschöpfung, die so genannte Fatigue. Die quälende Müdigkeit geht unter anderem mit Schwindelattacken, Konzentrationsstörungen oder Depressionen einher und bessert sich auch durch ausreichenden Schlaf und regelmäßige Pausen nicht. Oft fehlt schon die Energie für alltägliche Tätigkeiten wie Wäsche waschen oder Spazierengehen. Auch Unternehmungen mit der Familie oder Freunden werden aufgrund der geringeren Belastbarkeit zur Qual. Durch die eingeschränkte Leistungsfähigkeit ziehen sich die Betroffenen immer mehr zurück und isolieren sich - die Lebensqualität nimmt rapide ab.
Lebensqualität
kann man messen
Aus Unwissen über Therapieoptionen oder Scham sprechen viele Patienten die Symptome bei ihrem Arzt nicht an. Hinzu kommt, dass Lebensqualität schwer messbar ist. Eine einfache Skala soll nun Abhilfe schaffen: Mit einem Schieber kann der Krebspatient anhand von Symbolen (Smileys) seinen subjektiv gefühlten Zustand bestimmen. Den Symbolen sind bestimmte Zahlenwerte zugeordnet, die er notiert, um den Verlauf seiner Lebensqualität zu dokumentieren. Je höher der Zahlenwert, um so höher die gefühlte Lebensqualität. Verschlechtern sich die Werte, nimmt also die Lebensqualität ab, sollte der Betroffene dies mit seinem Arzt besprechen und aktiv nach Therapieoptionen fragen.
Anämie ist eine der
Ursachen für Fatigue
Die Ursachen der Fatigue sind vielfältig und noch nicht vollständig geklärt. Als eine der Ursachen gilt Anämie (Blutarmut), bei der im Körper ein Mangel an sauerstofftransportierenden, roten Blutkörperchen herrscht. Ursache hierfür ist, dass durch die Krebserkrankung oder -therapie das körpereigene Hormon Erythropoietin, welches die Reifung roter Blutkörperchen anregt, nicht ausreichend produziert wird. Die Gabe des künstlich hergestellten Hormons Erythropoietin regt die Bildung roter Blutkörperchen schnell wieder an. Deren Produktion wird somit langfristig gesichert und der Körper wieder ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Der Patient fühlt sich schnell wieder fit, kann aktiv am Leben teilnehmen und gewinnt Lebensqualität zurück.
Der Lebensqualitäts-Schieber sowie die Broschüre »Blutarmut bei Krebspatienten: Erscheinungsbild und Behandlungsformen« können kostenlos unter folgender Serviceadresse angefordert werden: Infoservice Lebensqualität, Postfach 400 430, 40244 Langenfeld.

Artikel vom 06.10.2006