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Marx hat wieder Spaß am Job

Vom Bankdrücker in Berlin zum Hoffnungsträger in Bielefeld

Bielefeld (WB). So hohe Wertschätzung hat Thorben Marx (25) lange nicht genossen. Trainer Thomas von Heesen hat den Neu-Arminen von der Berliner Hertha fürs Liga-Auftaktspiel am Samstag in Hamburg früh als gesetzt erklärt. Mit Marx sprach Dirk Schuster.

In Berlin auf dem Abstellgleis, in Bielefeld Lokomotive: Die Zeiten haben sich im ICE-Tempo geändert. Woran liegt's, Herr Marx?Thorben Marx: Die Mannschaft hier ist super, der Teamgeist intakt. Und entscheidend ist: Ich habe wieder richtig Lust auf Fußball. Den hatte ich in Berlin am Ende leider nicht mehr.

Sie genießen bei Trainer und Mannschaft hohes Ansehen, ein Platz in der Startelf ist Ihnen sicher. Druck oder Motivation?Marx: Kein Druck, ich erwarte ja selber von mir, dass ich gute Leistungen bringe. Also Motivation. Aber mit dem Stammplatz ist das so eine Sache. Wenn ich in Hamburg nicht gut spiele, kann ich auch ganz schnell wieder draußen sein.

Der Start hat es in sich. Hamburg ist ein harter Brocken. Was ist für Arminia dort möglich?Marx: In der Vorbereitung haben wir gezeigt, was wir drauf haben. Vor allem haben wir gezeigt, dass wir eine Mannschaft sind. Das Spiel gegen Utrecht war bestimmt nicht unser bestes. Wir können mehr.

Heißt das, Arminia kann in Hamburg gewinnen?Marx: Natürlich können wir nicht sagen, wir fahren da hin und holen drei Punkte. Aber wir haben nichts zu verlieren. Wenn wir einen Punkt mitnähmen, wäre das auch nicht schlecht.

Sie sind im defensiven Mittelfeld zu Hause, der Trainer fordert von Ihnen jetzt kreatives und effektives Spiel nach vorn. Fühlen Sie sich bereit für die Spielgestalterrolle?Marx: Ja, aber ich komme trotzdem weiterhin aus der Tiefe, habe nach wie vor defensive Aufgaben zu erfüllen. Doch natürlich will ich auch nach vorn etwas machen.

Trotzdem ist für die Defensivarbeit im Mittelfeld vorrangig Rüdiger Kauf vorgesehen. Wir beurteilen Sie ihr Zusammenspiel?Marx: Rübe hilft mit seiner Erfahrung und seinem taktischen Verständnis nicht nur mir, sondern er hilft der ganzen Mannschaft. Auf dem Platz redet er auch viel mehr als außerhalb, gibt viele Kommandos.

Gegen Utrecht haben Sie wegen einer Sprunggelenksverletzung ausgesetzt. Waren Sie sauer, dass Sie beim letzten Test nicht spielen durften?Marx: Klar wäre ich gern dabei gewesen. Aber es war besser, nicht zu spielen. Darüber waren der Trainer und ich uns einig.

Nach sechseinhalb Wochen Vorbereitung mit Arminia: Was können die Fans in der neuen Saison vom DSC erwarten?Marx: Ich habe ein positives Gefühl. Wir werden unser Ziel, den Klassenerhalt, auf jeden Fall erreichen.

Artikel vom 10.08.2006