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IBMs erster PC feiert Geburtstag

IBM 5150 eroberte als kleine graue Kiste schon bald die Haushalte

Von Renate Grimming
Hamburg (dpa). Ein für jeden erschwinglicher Computer in jedem Haushalt und auf jedem Schreibtisch - das war noch vor 25 Jahren eine Vision, die nur wenige geteilt haben.

Selbst Experten aus der Technologie-Branche gaben damals den kleinen grauen Kisten keine Chance und erklärten eine solche Idee als lächerlich. Für so etwas sei die Nachfrage in der Bevölkerung viel zu gering, ergaben auch von großen Industriefirmen in Auftrag gegebene Studien. Doch am 12. August 1981 stellte sich mit dem IBM 5150, dem ersten PC des Technologie-Giganten, die Ansicht als Fehleinschätzung heraus.
Es gab Vorläufer in den 70er Jahren, etwa den von Apple-Gründern Steve Jobs und Steve Wosniak entwickelten Apple II, doch erst IBMs Erfindung hat den Grundstein für den weltweiten Siegeszug gelegt. Noch wenige Jahre zuvor füllten vergleichbar leistungsfähige Maschinen ganze Lagerräume und benötigten 60 Techniker für Betrieb und Wartung.
Bis zum August 1981 kosteten Computer von IBM nicht selten bis zu neun Millionen Dollar und benötigten ausgeklügelte Belüftungssysteme. Der IBM 5150 kam dagegen als kleine graue Kiste für nicht viel mehr als 1500 Dollar und machte den Computer mit einem Schlag zum Gebrauchsgegenstand. Im Jahr 2005 waren weltweit fast 880 Millionen PCs in Gebrauch.
Den Durchbruch verschaffte dem IBM-PC seine offene Architektur. Die Rechner waren durch Steckkarten aufrüstbar. Anders als bei ihren großen Rechenanlagen gab IBM Service, Vertrieb und Software-Entwicklung in fremde Hände. Bill Gates und dessen kleine Firma Microsoft wurde 1980 unter Vertrag genommen und legte mit seinem ersten Betriebssystem den Grundstein für eine beispiellose Geschäftskarriere.

Artikel vom 10.08.2006