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Das Feuer frisst sich durch das ganze Schiff

Kühlfrachter im Dock in Bremerhaven brennt


Bremerhaven (dpa). Der Qualm quillt nicht mehr so dicht aus dem Schiff. Aber zwischen den Laderaumwänden der »Cala Palma« frisst sich das Feuer ungehindert weiter. Einen Tag nach dem Ausbruch des Brandes auf dem Kühlfrachter in Bremerhaven hatte die Feuerwehr die Flammen gestern immer noch nicht unter Kontrolle.
Die Löscharbeiten werden voraussichtlich noch mehrere Tage dauern. Der Brand war aus unbekannter Ursache im Trockendock der Lloyd Werft an Bord der auf 190 Meter verlängerten »Cala Palma« ausgebrochen.
Fast hilflos mussten die Feuerwehrleute auf dem Frachter dem Großbrand zuschauen. »Wir können nur die Bordwände kühlen, an die Brandnester kommen wir nicht heran.« Seit Dienstag sind 42 Brandbekämpfer im Einsatz, um das brennende Isoliermaterial in den Kühlraumwänden zu löschen.
Das Achterschiff mit dem Deckshaus und dem Maschinenraum unter Deck ist der einzige Bereich, den die Feuerwehrleute bislang betreten konnten. Dort spritzten sie unablässig kühlendes Wasser auf die Motoren und die Aufbauten, um eine Überhitzung und damit eine Entzündung zu verhindern.
Zugleich kühlte die Feuerwehr mit Löschwasser die Außenhülle des gesamten Frachters. So will sie eine Schwächung der Stahlstruktur durch die Hitze verringern und damit ein Auseinanderbrechen des Schiffes verhindern.
Bislang sei es wegen der großen Hitzeentwicklung mit Temperaturen von bis zu 300 Grad nicht möglich, die Laderäume zu betreten. »Bei der Hitze würden sogar die Visiere unserer Schutzhelme schmelzen«, sagte der Chef der Einsatzkräfte. Der Löschschaum, den die Feuerwehr kubikmeterweise in die Kühlräume pumpte, konnte die Flammen nicht stoppen. Das Feuer, das im Vorschiffbereich begann, hat sich inzwischen einmal längs durchs Schiff gefressen.

Artikel vom 10.08.2006