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Kinder auf Reisen lernen mit LARS

Bundesweit einzigartiges Projekt wird in Ostwestfalen-Lippe erprobt

Projektleiter Heinz Kriete von der Bezirksregierung.

Von Victor Fritzen
Detmold (WB). Ein bislang bundesweit einzigartiges Pilotprojekt soll im wahrsten Sinne des Wortes Schule machen: LARS heißt das virtuelle Klassenzimmer, das für Kinder beruflich Reisender entwickelt wurde.
LARS - Lernen auf Reisen-Schule - wurde von der Bezirksregierung in Zusammenarbeit mit der Universität Paderborn und dem Heinz-Nixdorf Forum Paderborn ins Leben gerufen. »Der Deutsche Schaustellerverband war mit einer entsprechenden Idee an unsere NRW-Schulministerin Barbara Sommer herangetreten. In Absprache mit ihr haben wir die Idee aufgegriffen, da wir ideale Voraussetzungen haben«, erläutert Projektleiter Heinz Kriete die Idee.
Zunächst werde das Projekt mit acht Schülern der Klassen sechs und sieben erprobt. Zusätzlich zum Unterricht in ihren ostwestfälischen Stammschulen, die die reisenden Pennäler während der Winterzeit besuchen, sind sie via Internet sowohl mit ihren Lehrern als auch mit ihrer Stammschule verbunden. »Mit individuellen Förderplänen und virtueller Verbindung zum Lehrer lernen die Kinder ihren Schulstoff auf eigene Faust und haben so später bei Erreichen ihres Abschlusses weniger als die Hälfte der Zeit in realen Klassenräumen verbracht«, erklärt Heinz Kriete das System. Das Internet biete mit speziellen Lernmodulen ideale Möglichkeiten für das selbstständige Lernen. »Die Schüler erarbeiten sich die Inhalte selbst, können virtuelle Lerngruppen bilden und den Lernerfolg prüfen«, erläutert Kriete.
Die erste Probephase ist beendet. Von diesem Monat an wird in der zweiten Phase das Lernen über speziell eingerichtete UMTS-Notebooks erfolgen. Nach Abschluss der Pilotphase und Auswertung der Ergebnisse soll LARS schrittweise ausgeweitet werden.

Artikel vom 10.08.2006