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»Das wird kein
Selbstläufer«

NACHGEFRAGT bei Yorck Bergenthal

Bielefeld (WB/jm). Nach zuletzt 170 Oberliga-Spielen (63 Siege, 39 Remis, 68 Niederlagen, 247:277 Tore) ertönt für den VfB Fichte am morgigen Freitag bei SV Enger-Westerenger der Anpfiff in der Fußball-Verbandsliga. Der Betriebsunfall Abstieg soll möglichst umgehend repariert werden. WB-Sportredakteur Jörg Manthey sprach mit Yorck Bergenthal über die Ambitionen des neuen VfB Fichte. Der »Wunschkapitän« von Trainer Sven Moning hütet seit dem ersten Tag der Verschmelzung, dem 1. Juli 1999, den Kasten im Stadion Rußheide.

Ist der Abstieg inzwischen Vergangenheit, oder spukt er noch im Hinterkopf herum?Yorck Bergenthal: Eigentlich sollte das längst verarbeitet sein. Doch ich gebe zu, dass der Prozess bei mir noch nicht abgeschlossen ist. Es tut weh, wenn man die Zusammensetzung der Oberliga sieht, und wir sind nicht dabei.

Wenn alles so glatt läuft, wie es sich die Verantwortlichen vorstellen, spielen Sie aber ab 2007 wieder im Oberliga-Konzert mit.Yorck Bergenthal: Das ist eine ungewöhnliche Situation für uns; ein anderer Druck, unter dem wir diesmal stehen. Dem müssen wir uns stellen, und dem stellen wir uns auch. Ich habe mich allerdings noch nicht festgelegt, was einfacher ist: Der Klassenverbleib in der Oberliga oder der Aufstieg aus der Verbandsliga.

Wie bewerten Sie den Verlauf der Vorbereitung?Yorck Bergenthal: Ich denke, wir haben eine gute Vorbereitung hinter uns. Da wir jahrelang ein anderes System gespielt hatten, war es interessant, die Viererkette kennenzulernen. Die Mannschaft hat sich bemüht und die vom Trainer geforderten Inhalte vernünftig umgesetzt. Jeder lernt doch gerne etwas Neues. Auch die Kameradschaft hat sich gut entwickelt, und wir haben eine hohe Leistungsdichte im Kader. Es wird sicher eine hochinteressante Saison - aber für uns alles andere als ein Selbstläufer. Ein guter Start, und dazu gehören für mich die ersten vier Partien, ist wichtig. Alles steht und fällt mit Erfolgen.

Apropos Viererkette: Was ändert sich dabei für Sie als Torhüter?Yorck Bergenthal: Ich spiele ganz einfach weiter vorgezogen und bin mehr Anspielstation, als ich es vorher war.

Wen schätzen Sie als ärgste Rivalen im Kampf um die Meisterschaft ein?Yorck Bergenthal: Sicher Wiedenbrück, aber auch Rhynern, Lünen oder Schermbeck. Ich sehe uns nicht als Topfavoriten an.

Jahr für Jahr verliert der VfB Fichte seine besten Stürmer. Wie ist es diesmal um die Durchschlagskraft bestellt?Yorck Bergenthal: Sind wir treffsicher genug? Eine große Frage. Klar, wir müssen den Abgang von Eli Belombo verkraften. Es wäre völlig verfrüht, daran zu zweifeln, dass uns das gelingt. Wir alle haben ein Ziel vor Augen. Jeder Einzelne hat es verdient, dass ihm das nötige Vertrauen geschenkt wird.

Sie haben kein Handy. Wie funktioniert das in dieser Zeit?Yorck Bergenthal: Mein Trainer hat das auch schon moniert. Aber ich vermisse nichts.

Artikel vom 10.08.2006