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Männer im Kollegium bleiben »Mangelware«

An den 47 Grundschulen nahezu alle Stellen besetzt


Bielefeld (MiS). Bielefelds Grundschulen bekommen im neuen Schuljahr personelle Verstärkung. Gestern wurden im Schulamt 27 Lehrerinnen und Lehrer vereidigt. 14 weitere, die künftig die Vertretungsreserve bilden, hatten einen Tag zuvor ihre Ernennungsurkunden erhalten.
»Es gibt jetzt 599 Lehrerstellen an den 47 Bielefelder Grundschulen«, sagt Schulamtsdirektorin Jutta Schattmann. Nahezu eine Vollbesetzung. Die Vertretungsreserve solle zudem dafür sorgen, dass es durch Krankheit oder Schwangerschaft zu keinen größeren Unterrichtsausfällen an den Schulen komme, ergänzt ihr Kollege, Schulamtsdirektor Gerd Zimmermann.
Das Besondere in diesem Jahr: Die Pädagoginnen und Pädagogen - unter ihnen befinden sich nur drei Männer - hatten sich direkt an den Schulen beworben, waren ihnen nicht über ein zentrales Bewerbungsverfahren zugeteilt worden.
Aus Schattmanns Sicht bietet das neue Besetzungsverfahren viele Vorteile. »In der Stellenausschreibung mussten die Schulen ihr Profil darstellen, genau erläutern, was sie von den neuen Kolleginnen und Kollegen erwarten«, berichtet die Schulamtsdirektorin. So werde die Eigenverantwortung gestärkt. Durch die »schulscharfe Ausschreibung«, so der Fachbegriff, hätten bei der Besetzung auch Kandidatinnen und Kandidaten mit weniger guten Examensnoten eine Chance bekommen, ergänzt Zimmermann.
Während dem Vertretungspool früher Lehrpersonal mit befristeten Verträgen angehörte, ist die neue Vertretungsreserve mit Bediensteten ausgestattet, die fest angestellt sind oder verbeamtet werden. »Nach zwei Jahren in der Reserve erhalten sie eine Stelle an einer Schule«, sagt Zimmermann. Noch etwas war den beiden Schulamtsdirektoren bei der Zusammenstellung der »Reserve« wichtig: Alle Lehrerinnen und Lehrer haben die Zusatzqualifikation für den ab Klasse drei obligatorischen Englisch-Unterricht. Damit soll sichergestellt sein, dass dieser Unterricht in der Stadt auch flächendeckend erteilt werden kann.
Neben den »Neuen« im Kollegium begrüßen die Grundschulen am morgigen Donnerstag auch 3129 I-Dötze. Während anderswo in NRW die Zahl der Grundschüler bereits zurückgeht, bleibt sie in Bielefeld im kommenden Schuljahr nahezu gleich hoch. 12 859 Jungen und Mädchen besuchen die Klassen eins bis vier. Im vergangenen Schuljahr waren es 12 898.

Artikel vom 09.08.2006