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59 000 Schüler gehen heute
an den Start

Schuljahr mit vielen Neuerungen

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Sechseinhalb Wochen Sommerferien sind um. Heute beginnt auch für die gut 59 000 Schülerinnen und Schüler in Bielefeld wieder der oft beschworene Ernst des Lebens. Auf den Nachwuchs und die Lehrerkollegien warten im neuen Schuljahr eine ganze Reihe von Änderungen.

Nur die 3129 I-Dötze in der Stadt müssen sich noch einen Tag gedulden. Ihr Einschulungstermin ist erst am Donnerstag. Die zentralen Einschulungsfeier findet diesmal in der Frölenbergschule statt, wo Oberbürgermeister Eberhard David die Erstklässler begrüßen wird.
Seit dem 1. August gilt das neue nordrhein-westfälische Schulgesetz. Den Viertklässlern etwa beschert es die »verbindliche Schulwahlempfehlung«. Die Eltern können nicht mehr frei entscheiden, auf welche weiterführende Schule sie ihre Sprösslinge schicken möchten. »Wir gehen aber davon aus, dass in den allermeisten Fällen eine einvernehmliche Lösung gefunden werden wird«, sagt Schulamtsdirektorin Jutta Schattmann.
Neu sind auch die zentralen Prüfungen in der 10. Klasse und das Zentralabitur. Die Schüler sollen ausführlich auf die neuen Prüfungsformen vorbereitet werden. Hinzu kommen noch die Lernstandserhebungen, mit deren Hilfe der Leistungsstand in einzelnen Jahrgängen überprüft werden soll. Das alles bedeutet viel zusätzliche Arbeit für die Pädagogen. »In den 44 Tagen zwischen Oster- und Sommerferien im kommenden Jahr werden 40 mit Prüfungsterminen belegt sein«, erläutert Dorothea Bratvogel, Direktorin des Cecilien-Gymnasiums.
Allein ihre Schule wird in diesem Schuljahr fünf Eingangsklassen einrichten. Für 150 Fünftklässler beginnt dort heute der Unterricht. An Bielefelds Gymnasien wird es auch in den kommenden Jahren eng bleiben. So viele Neuzugänge werden bis zum Schuljahr 2011/2012 vorhergesagt, dass eigentlich ein weiteres Gymnasium gegründet werden müsste. Doch weil dann die Schülerzahlen aufgrund der demografischen Entwicklung deutlich zurückgehen werden, will die Schulpolitik in den kommenden Monaten nach Übergangslösungen suchen.
Unterdessen wird weiter in die Schulbausanierung investiert. 11,5 Millionen Euro stehen in diesem Jahr für die Instandhaltung und Modernisierung bereit. 56 Schulen im Stadtgebiet sind inzwischen weitestgehend saniert, berichtet der zuständige städtische Immobilienservicebetrieb (ISB).
Auch die Computer-Ausstattung der Schulen wird weiter verbessert. Dabei kann die Stadt auch auf Sponsoren setzen. So bietet die Deutsche Telekom den Schulen einen kostenlosen Internetanschluss an. In Bielefeld nutzen 105 dieses Angebot.
41 von ihnen wurden während der Sommerferien mit einem Breitband-Anschluss ausgestattet. Dort können die Schüler jetzt mit bis zu sechs Megabit pro Sekunde im Internet surfen oder umfangreiche Dateien schnell versenden und empfangen.
Siehe auch Bericht »Politik« und Lokalseite 3

Artikel vom 09.08.2006