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Trainingsplatz voll - aber von Heesen bleibt Realist

Thorben Marx soll das Arminia-Spiel kreativer machen

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Auf den ersten Blick sah es aus, als hätte sich Arminias akutes Personalproblem gelöst. Bis auf Fatmir Vata, Sibusiso Zuma und Kamil Vacek standen gestern zu Trainingsbeginn alle DSC-Profis auf dem Platz. Doch der Schein trog.

Mit einer Überraschung, sagte Thomas von Heesen, sei in der Startelf beim Auftakt der Fußball-Bundesligasaison in Hamburg nicht zu rechnen. »Wenn alle fit wären, hätte ich schon ein paar Ideen im Kopf«, sagte der Trainer. Am Samstag sind die Arminen gefordert. Die Mannschaft stellt sich beinahe von selbst auf.
Zwar kehrten in Marcio Borges, Jörg Böhme und Abdelaziz Ahanfouf drei seit längerem vermisste Spieler ins Training zurück. Doch als es bei den Übungen ans Eingemachte ging, tauschten einige Spieler die Fußball- doch wieder gegen die Laufschuhe: Böhme, Ahanfouf, dazu noch Christian Eigler. »Es wird jeden Tag etwas besser«, versicherte Angreifer Eigler, der wegen seiner Knieprobleme mittlerweile Einlagen trägt. Ob er am Samstag zum 18er-Kader zählt? Eigler: »Mal schauen, ich hoffe es.« Doch ein dickes Fragezeichen steht nicht nur hinter seinem Namen. Böhme dürfte nach seinem Muskelbündelriss kaum ein Thema fürs Hamburg-Spiel sein. Für Ahanfouf (Zerrung) und Marcel Ndjeng wird's eng. Heute will der Mittelfeldspieler, der im vorletzten Test gegen Osnabrück einen Pferdekuss abbekommen hatte, mit der Mannschaft trainieren. Gestern absolvierte er lediglich eine Laufeinheit. »Ab und zu spüre ich noch ein Brennen im Oberschenkel. Nach dem Mittwochtraining bin ich schlauer.«
Thomas von Heesen gibt sich keinen Illusionen hin. Er rechnet nicht damit, einen der Rekonvaleszenten in Hamburg einsetzen zu können. »Alle haben nur bei den kleinen Trainingsformen mitgemacht. Momentan ist nicht ansatzweise daran zu denken, dass einer von ihnen am Samstag fit ist.«
Immerhin hat Thorben Marx, der wegen einer Kapselverletzung im Test gegen Utrecht noch geschont worden war, die gestrige Einheit problemlos absolvieren können. Für ihn sieht sein Trainer eine besondere Aufgabe vor. Der Ex-Herthaner, auf den von Heesen große Stücke hält, soll weiter vorn spielen als ursprünglich geplant. Rüdiger Kauf gibt den Abräumer, Marx rückt von Kaufs Seite weg weiter nach vorn - als eine Art Spielmacher. »Thorben ist torgefährlich, hat einen guten Schuss«, begründet von Heesen, der zu seiner Zeit beim HSV selbst ein überragender Gestalter war. Von Marx erhofft er sich auch den Schuss Kreativität, den er gegen Utrecht noch vermisste.

Artikel vom 09.08.2006