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Doll spricht vom
Spiel des Lebens

Hoffmann macht dem HSV Druck

Hamburg (dpa). Trainer Thomas Doll ist im Champions-League-Fieber, Präsident Bernd Hoffmann macht Druck und die Profis des Hamburger SV wollen den Matchball gegen CA Osasuna unbedingt verwerten.
»Ich habe schon viele tolle Partien als Spieler erlebt, aber dies ist für mich als Trainer das Spiel meines Lebens«, schwärmt der Coach vor dem Qualifikations-Hinspiel gegen den spanischen Tabellen-Vierten heute (20.30 Uhr/live ARD) in der Hansestadt. Für Hoffmann, der auf die garantierten acht Millionen Euro hofft, ist das Erreichen der Runde der letzten 32 Mannschaften ein Muss: »Mit diesem Kader müssen wir in die Champions League.«
Nach dem enttäuschenden Bundesliga-Finale, als der HSV mit dem 1:2 gegen Werder Bremen noch den zweiten Platz verspielte, ist die Motivation nun extrem hoch. »Es sind die beiden wichtigsten Spiele der Saison«, sagt Kapitän Rafael van der Vaart, der den Verein wieder an alte Glanzzeiten heranführen will. Gegen das Überraschungsteam der vergangenen Saison mit dem Ex-Hamburger Bernardo Romeo muss das junge Team des HSV nach den Abgängen von Sergej Barbarez und Daniel van Buyten zeigen, internationale Qualität zu haben.
»Wir haben ein starkes Team, ich werde ganz ruhig auf der Bank sitzen«, sagt Doll, der betont, dass sein Kader für die Saison steht. Für seine Stürmer hat er ein Sonderlob übrig: »Benny Lauth hat eine gute Vorbereitung gespielt, Paulo Guerrero ist im Strafraum eine Waffe und Boubacar Sanogo fühlt sich inzwischen richtig wohl bei uns.« Seine erste Prüfung im HSV-Dress muss auch Vincent Kompany bestehen, der als van Buyten-Nachfolger unter Druck steht. Setzen sich die Norddeutschen gegen das Team aus Pamplona durch, könnte noch ein Spieler für die linke Seite verpflichtet werden.
Zu Null spielen mit Stammkeeper Sascha Kirschstein als Rückhalt, auf den sich Doll festgelegt hat. Der HSV hat in der vergangenen Saison dazugelernt, als er zu Hause gegen Bukarest ein Gegentor zuließ und auswärts ausschied. »Nein, es ist kein Nachteil, zuerst hier zu spielen, wir können gut damit umgehen und mit unserem Publikum im Rücken vorlegen«, meint Doll, der Osasuna sogar selbst im Testspiel beobachtet hat.
Das für seine starke Abwehr bekannte spanische Team reiste mit seinem kompletten Kader mit Ausnahme von Pierre Webó an, der die Folgen einer Malaria-Erkrankung ausheilt. Der Einsatz von Romeo ist noch offen.

Artikel vom 09.08.2006