19.08.2006
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die Reeperbahn
Beide Kontrahenten sitzen sich gegenüber. Zwischen ihnen liegt die Straße. Genau in der Mitte stehen zu Beginn Brilli-Lilli und - abseits im Häuserschatten, aber auf gleicher Höhe - Schampus-Charly. Mit dabei sind außer den Bodyguards auch die rote Lola und der Akkordeon spielende gelbe Hans. Sie werden von den Spielern abwechselnd mit Hilfe von Spielkarten vorwärts bewegt. Dabei besitzt der blonde Hans besondere Anziehungskraft: Ohne Einsatz von Karten zieht er Brilli-Lilli oder, wenn die schöne Reiche dadurch unerlaubterweise von ihren Leibwächtern getrennt würde, einen Bodyguard zu sich aufs Feld. Die rote Lola wiederum betört die Gäste in einer Weise, dass sie jeden mit ihrer Karte auf das gewünschte Feld bewegt.
Reeperbahn-Streits können lange dauern. So ist es durchaus möglich, dass das Spiel selbst nach zwei aufgebrauchten Kartenstapeln noch nicht entschieden ist. In diesem Fall geben Lillis Standort oder, falls sie sich genau in der Mitte aufhält, der von Charly den Ausschlag.
»Auf der Reeperbahn nachts um halb Zwei«, erschienen bei Kosmos für 15 Euro, sollte man im Licht einer roten Lampe oder auf dem Tresen einer Piano-Bar spielen. Strategie-Fans werden das Spiel natürlich auch zu Hause gern zur Hand nehmen.
Artikel vom 19.08.2006