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Menschen in
unserer Stadt
Ann Tiekötter
Heim- und Pensionstierpflegerin

»Eines wusste ich sicher«, sagt Ann Tiekötter, »studieren wollte ich nicht. Doch welche Ausbildung es sein sollte, dass war damals die große Frage.« Damals, im Jahr 2003, hatte sie sich mehr aus Unentschlossenheit für das 13. Schuljahr und das Abitur entschieden.
»Doch dann erzählte mir mein Vater, der Schatzmeister im Tierschutzverein Bielefeld ist, dass im Tierheim gerade der Tierpfleger-Azubi abgesprungen sei und man dort dringend einen Ersatz suche.« Ob das nichts für mich sei, meinte er. »Innerhalb von drei Tagen musste ich mich entscheiden«, erinnert sich die 21-Jährige. Und sie entschied sich. Ann Tiekötter »sprang auch ab« - allerdings vom Vorhaben, das Abitur zu machen. Stattdessen begann sie, nach einigen Probearbeitstagen, im Oktober 2003 eine dreijährige Ausbildung im Tierheim.
»Eine Entscheidung, die ich niemals bereut habe«, sagt die junge Frau. Zumal sie vorzeitig und erfolgreich vor der Industrie- und Handelskammer die theoretische und praktische Prüfung ablegen konnte. Seit dem 11. Juli darf sich Ann Tiekötter jetzt Heim- und Pensionstierpflegerin nennen. Und was sie noch mehr freut: »Ich wurde übernommen und arbeite jetzt mit drei weiteren Mitarbeiterinnen im Katzenhaus des Tierheims.«
Dorthin wollte sie schon immer. »Ich mag Katzen besonders gern. Doch zimperlich darf man bei dieser Arbeit nicht sein«, erklärt sie. Tägliches Saubermachen, das Füttern von etwa 140 Stubentigern, mithelfen, wenn der Tierarzt da ist - das sind die manchmal nicht ganz einfachen und oft auch unschönen Pflichten, die es zu erledigen gilt.
Aber Ann Tiekötter ist von klein auf den Umgang mit Tieren gewöhnt. »Wir waren fünf Kinder zu Hause und hatten entsprechend Kaninchen, Hunde, einen Kater«, erzählt sie. Außerdem hat sie mit fünf Jahren begonnen zu reiten. »Das tue ich immer noch, den ich habe seit vier Jahren ein Pflegepferd, die etwa 19 Jahre alte Haflinger-Stute Antje.«
Und wie könnte es bei einer Tierheimmitarbeiterin auch anders sein - einen eigenen Hund besitzt sie inzwischen ebenfalls. Als vor zwei Jahren der graue Yorkshire-Mischling Juna aus Spanien ins Tierheim kam, sprang ihr das Tierchen sofort in die Arme.Annemargret Ohlig

Artikel vom 10.08.2006