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»Das ist praktisch Sippenhaft«

Kritik an Politikervorstoß, Kinder für ihre Eltern zahlen zu lassen


Zu dem Bericht »Kinder sollen den Eltern helfen«:
Das Ansinnen des CDU-Generalsekretärs Ronald Pofalla zeigt, wie ich meine, sehr deutlich die Wirklichkeitsferne derer, die für uns die Gesetze machen. Und dies häufig im Nebenjob. Eine Frau und Mutter hat keine Wahl, sie muss an die Kinder und an sich denken, sie muss sich im Extremfall scheiden lassen - etwa wegen seiner Alkoholprobleme. Anschließend sorgt eine alleinerziehende vollzeitarbeitende Mutter, ohne je Kindesunterhalt zu bekommen, dafür, dass die Kinder die Schule gut schaffen, möglichst bis zum Abitur. Danach Ausbildung oder/und Studium. Sie lebt fortwährend an der Armutsgrenze mit den Kindern. Diese Kinder bekommen keinerlei Unterstützung vom Staat, denn die Mutter arbeitet und teilt redlich mit ihren Kindern.
Später, wenn die Mutter Rente bekommt - dafür hat sie durch ihre Arbeit gesorgt - bezahlt der Sohn für den »Vater«, der aufgrund seines Lebenswandels nichts hat und den er häufig kaum kennt! Und schließlich, wenn die Zeit da ist, zahlt er für dessen Beerdigung. Das ist praktisch Sippenhaft. Hier werden Kinder bestraft, deren Väter aufgrund schlechten Lebenswandels abgestürzt oder sogar zu »Pennern« geworden sind.
Zuvor wurde der »Vater« bei den Beiträgen zur Pflegeversicherung bevorzugt. Hier wird ebenfalls nur das Zeugen belohnt. Es genügt eine Bescheinigung über das Zeugen eines Kindes. Krass gesagt: Kinder bekommen ist gefährlich! Junge Frauen sollten darüber schon in der Schule informiert werden. Das müsste zum Pflichtfach für Mädchen in den Schulen werden...
INGE DONHAUSER
32549 Bad Oeynhausen

Artikel vom 22.09.2006