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Prof. Dr. Frank Gudermann und Labormitarbeiterin Sonja Reichwald an einer biotechnischen Apparatur.

High-Tech für Käse, Wein und Bier

Fachhochschule startet neuen Studiengang »Apparative Biotechnologie«


Bielefeld (WB/awi). Ob Waschpulver, Medizin oder der Joghurt aus dem Kühlregal - Biotechnologie steckt heute fast überall drin. Um der gewachsenen Bedeutung dieser Forschungsrichtung Rechnung zu tragen, bietet die Fachhochschule Bielefeld jetzt einen neuen Studiengang an: Technisch und naturwissenschaftlich interessierte Studienanfänger mit Fachhochschulreife können ab dem kommenden Wintersemester »Apparative Biotechnologie« belegen.
Das neue Angebot ist für zunächst 15 Studenten ausgelegt. »Nach voraussichtlich zwei Jahren werden wir den Studiengang jedoch für bis zu 30 Teilnehmer öffnen«, versprach Prof. Dr. Frank Gudermann vom Fachbereich Mathematik und Technik an der Fachhochschule. Das Studium der Apparativen Biotechnologie soll sechs Semester dauern; an seinem Ende wird der Bachelor-Abschluss stehen.
»Mit dem neuen Studiengang haben wir ein in Deutschland einzigartiges Studienangebot geschaffen«, erklärte Prof. Dr. Gudermann erfreut. Die Studenten der Apparativen Biotechnologie lernen Apparaturen und Messmethoden kennen, mit denen biotechnologische Vorgänge überwacht werden. Dazu wurden eigens zwei neue Professuren eingerichtet. Außerdem stehen naturwissenschaftliche Grundlagen, aber auch Konstruktion, Elektrotechnik und die Vermittlung betriebswirtschaftlicher Kenntnisse auf dem Lehrplan. »So vermitteln wir auch fachübergreifende Qualifikationen«, sagte Gudermann.
Zentraler Bestandteil des neuen Studienangebotes ist die praxisnahe Ausrichtung. »Wir arbeiten eng mit anderen Hochschulen und Unternehmen aus der Region zusammen und haben unseren Lehrplan auf ihre Bedürfnisse abgestimmt«, versicherte Gudermann. In Gruppenarbeit üben die Studenten selbständiges Arbeiten im Team ein. Zahlreiche hochschulinterne Praktika sowie Praxisprojekte in Zusammenarbeit mit den Unternehmen sollen gewährleisten, dass die Studenten später ihren Platz in der Wachstumsbranche Biotechnologie finden.
»Biotechnologische Anwendungen werden heute in zahlreichen Industriezweigen eingesetzt«, erläuterte Gudermann. »In Branchen wie der Medizintechnik, der Nahrungs- und der Futtermittelindustrie können die Absolventen des neuen Studiengangs beispielsweise in der Geräteentwicklung, der Produktionssteuerung oder in Qualitätsmanagement und Vertrieb Anstellung finden.« Interessenten können sich an der Fachhochschule Bielefeld noch bis zum 31. August für den neuen Studiengang einschreiben.

Artikel vom 08.08.2006